Wirtschaft

Frankreich will drin bleiben EADS-BAE-Fusion ist in Gefahr

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(Foto: dapd)

Hohe Hürden behindern einen Zusammenschluss von EADS und BAE Systems. Die französische Regierung will nicht vollständig aussteigen. Das fordert allerdings Großbritannien. EADS-Chef Enders plädiert dafür, dass die Staaten "Goldene Aktien" erhalten. Damit könnten sie ein Veto gegen feindliche Übernahmen einlegen.

Airbus
Airbus 33,60

Der steht einem Zeitungsbericht zufolge vor entscheidenden Hindernissen. Wie das "Handelsblatt" aus dem Präsidialamt in Paris erfuhr, will Frankreich auf keinen Fall auf den eigenen Staatsanteil verzichten.

In Berlin bestehe aber die Tendenz, ebenfalls Aktien zu kaufen, falls Frankreich seine Anteile hält, hieß es weiter. Großbritannien will jedoch laut EADS keinen Konzern mit deutsch-französischer Staatsbeteiligung.

Ein hoher französischer Regierungsbeamter sagte der Zeitung, sein Land sei durchaus bereit, im Falle einer Fusion eine Verringerung der Beteiligung von 15 auf neun Prozent hinzunehmen. Ganz aufgeben werde man den Anteil aber nicht.

Dagegen sähe es EADS-Chef Tom Enders am liebsten, wenn alle Staaten ihre Anteile aufgäben und stattdessen "Goldene Aktien" erhielten, die ein Veto gegen feindliche Übernahmen ermöglichen sollen. In der Bundesregierung gilt es demnach aber als "unwahrscheinlich", dass sie einer Lösung zustimmen werde, in der zwar alle Regierungen eine "Goldene Aktie" hätten, die französische Seite aber zusätzlich noch ein Aktienpaket von neun Prozent.

Die Zeit drängt

EADS und BAE Systems hatten vor kurzem bekanntgegeben, dass sie über eine Fusion verhandeln. Die Airbus-Mutter EADS soll demnach an dem künftigen Konzern 60 Prozent, BAE 40 Prozent der Anteile halten. Der neue Konzern wäre das größte Rüstungsunternehmen der Welt und deutlich größer als US-Konkurrent Boeing.

Bis zum 10. Oktober müssen die Unternehmen das Zustandekommen oder Scheitern des Geschäfts verkünden. Sollten Berlin und Paris auf eigene Staatsanteile pochen, käme die Fusion nach Ansicht von EADS wohl nicht zustande, so das "Handelsblatt".

Quelle: ntv.de, AFP

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