Risiko Einmalbelastungen EADS im Gegenwind
16.11.2009, 08:37 UhrDie Verspätungen beim Bau des Militärtransporters A400M belasten den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS schwer. Zusätzlich hinterlässt die anhaltende Flaute in der Luftfahrt hinterlassen tiefe Spuren in der Bilanz.
Nach den ersten neun Monaten stand unter dem Strich ein Gewinn von 291 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss noch bei 1,082 Mrd. Euro gelegen. Wegen negativer Wechselkurseffekte fiel das operative Ergebnis auf etwa 1,1 Mrd. Euro nach rund 2,02 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg nach Unternehmensangaben über den Neunmonatszeitraum leicht auf 29,7 Mrd. Euro.
Im dritten Quartal machte der Konzern unterm Strich einen Verlust von 87 Mio. Euro nach einem Plus von 679 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank um zwei Prozent auf 9,53 Milliarden Euro.

Blick auf die Stirn des A400M: Der Stutzen rechts soll einmal zur Luftbetankung dienen.
(Foto: REUTERS)
Dank einer guten Planung des Auftragsbestands seien die Auslieferungen stabil. Der Gesamtauftragsbestand im Wert von mehr als 378 Mrd. Euro stelle eine solide Basis für künftige Auslieferung dar, zeigte sich der Boeing-Rivale optimistisch.
Das volle Ausmaß der finanziellen Konsequenzen aus den Verzögerungen beim Prestigeobjekt A400M werde sich erst nach Abschluss der Verhandlungen mit der europäischen Rüstungsbehörde OCCAR offenbaren.
EADS macht auch sein weiteres Abschneiden im laufenden Jahr von möglichen Belastungen durch die A400M-Verspätungen und den Absatz des Riesenjets A380 abhängig. Wegen der Unsicherheit um eventuelle Aufwendungen für die beiden Flugzeugprogramme könne das Management keine Prognose für das operative Ergebnis treffen, gab EADS bekannt.
Diese Einmaleffekte herausgerechnet, soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und außerordentlichen Posten bei rund zwei Milliarden Euro liegen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts