Wirtschaft

Vorbehalte gegen BAE-Fusionspläne EADS kommt Daimler entgegen

Die Unternehmensbuchstaben werden montiert. Nach Kräften wirbt EADS für die Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE. Aber die Aktionäre der Airbus-Mutter bleiben skeptisch.

Die Unternehmensbuchstaben werden montiert. Nach Kräften wirbt EADS für die Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE. Aber die Aktionäre der Airbus-Mutter bleiben skeptisch.

(Foto: picture alliance / dpa)

EADS-Aktionär Daimler ist von dem Fusionsvorhaben mit BAE nicht begeistert. Vor allem die wirtschaftliche Bewertung von EADS stößt auf Ablehnung. Der Airbus-Konzern erwägt deshlab ein Lockangebot, um Daimler doch noch für das Vorhaben zu gewinnen

Im Ringen um die Fusion mit der britischen BAE Systems erwägt EADS seinem Anteilseigner Daimler eine Wandelanleihe anzubieten. Das sei eine von mehreren Optionen, die derzeit geprüft würden, teilte EADS auf Anfrage mit.

"Der Spiegel" berichtete, dass Konzernchef Tom Enders den Großaktionär damit beruhigen wolle. Demzufolge würde EADS 7,5 Prozent der von Daimler gehaltenen Anteile übernehmen und bei Zustandekommen der Fusion am Aktienmarkt verkaufen. Sollten EADS und BAE ihr Vorhaben wieder aufgeben, sollten die Anteile an die Staatsbank KfW abgegeben werden. Ein Daimler-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Aus Unternehmenskreisen war zu vernehmen, eine Wandelanleihe sei eine Möglichkeit.

Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen sich eng abstimmen.

Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen sich eng abstimmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Daimler hält direkt und indirekt rund 22,5 Prozent an EADS, möchte seinen direkten Anteil in Höhe von 15 Prozent jedoch halbieren und an den Bund beziehungsweise an die KfW veräußern. In die Verhandlungen platzte die Nachricht über das Fusionsvorhaben der beiden europäischen Rüstungskonzerne. Industriekreisen zufolge ist Daimler aber mit der wirtschaftlichen Bewertung unzufrieden. Bislang ist ein Bewertungsverhältnis vorgesehen, dass EADS 60 Prozent an dem fusionierten Unternehmen sichern würde. Der Stuttgarter Konzern dringt aber offenbar auf ein besseres Umtauschverhältnis beziehungsweise andere Zugeständnisse.

Auch die Politik hat sich noch keine abschließende Meinung zu der Fusion gebildet, bei dem ein Branchenschwergewicht mit einem Umsatz von 72 Mrd. Euro und weltweit gut 220.000 Mitarbeitern entstehen würde. Die beiden Unternehmen haben die Regierungen der betroffenen Länder Frankreich, Deutschland und Großbritannien um ihre Zustimmung gebeten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande haben zwar darüber bei einem Treffen in Ludwigsburg geredet und enge Absprachen vereinbart. Entscheidungen fielen jedoch noch nicht.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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