Wirtschaft

Gurkenangst an der Gemüsetheke EHEC beunruhigt Einzelhändler

In der Südpfalz mulcht ein Landwirt Blattsalate von der Sorte Lollo Bionda: Die EHEC-Angst lässt die Nachfrage einbrechen, die zartgrünen Salatköpfe werden noch auf dem Feld vernichtet.

In der Südpfalz mulcht ein Landwirt Blattsalate von der Sorte Lollo Bionda: Die EHEC-Angst lässt die Nachfrage einbrechen, die zartgrünen Salatköpfe werden noch auf dem Feld vernichtet.

(Foto: dapd)

Die Ausbreitung lebensgefährlicher Darmkeime belastet nicht nur spanische Gemüsebauern, sondern auch den deutschen Einzelhandel. Die Sorgen der Verbraucher dürften zu Umsatzeinbußen führen, befürchtet der Branchenverband HDE.

Lebt im Gedärm und richtet nur in Varianten Schaden an: Das Bakterium Escherichia Coli.

Lebt im Gedärm und richtet nur in Varianten Schaden an: Das Bakterium Escherichia Coli.

(Foto: REUTERS)

Die deutschen Einzelhändler sorgen sich angesichts der durch EHEC verunsicherten Verbraucher zunehmend um ihre Umsätze. "Die Unternehmen spüren die Zurückhaltung", sagte ein Sprecher des Handelsverbands Deutschland (HDE). Die Verbraucher hielten sich beim Kauf von Gurken, Tomaten und Salaten zurück. "Sicherlich haben die Unternehmen Umsatzverluste." Zahlen lägen bislang noch nicht vor. Die Unternehmen, die zum Teil über eigene Labors verfügten, arbeiteten eng mit den Behörden zusammen.

Der Einzelhandel ist in den vergangenen Jahren immer wieder durch belastete Lebensmittel unter Druck geraten. Zuletzt hatte etwa der Fund von Dioxin in Eiern, Hühner- und Schweinefleisch das Kaufverhalten der Konsumenten verändert. Die Situation sei jetzt jedoch eine andere, weil es Tote gegeben habe, erläuterte der HDE-Sprecher. Bisher sind 17 Menschen an EHEC gestorben.

Entgegen ursprünglicher Warnungen hatte sich herausgestellt, dass Salatgurken aus Spanien nicht die Ursache für die lebensgefährlichen Infektionen waren. Spanische Bauern haben nach eigenen Angaben bereits 200 Mio. Euro durch den Absatzeinbruch verloren. Auch deutsche Landwirte spüren Einbußen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, hat den Schaden durch den Einbruch beim Gemüseverkauf auf bis zu 30 Mio. Euro pro Woche beziffert.

Für die lebensgefährlichen EHEC-Infektionen gibt es nach Einschätzung der Bundesregierung derzeit keine weiteren Warnhinweise. Es bleibe bei der Empfehlung der zuständigen Behörden, in Norddeutschland keine rohen Gurken, Tomaten oder Blattsalate zu essen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen