Weitere Beschwerden geplant EU nimmt Google erneut ins Visier
28.06.2016, 17:50 Uhr
Auf Google ist die EU-Kommission derzeit nicht gut zu sprechen.
(Foto: dpa)
Google wird von der EU-Kommission immer wieder beschuldigt, seine Dominanz auf dem Markt zu missbrauchen. Eine Klage läuft bereits gegen den Internetriesen. Nun sind die Wettbewerbshüter der EU offenbar dabei, weitere Beschwerden zu formulieren.
Die EU-Kommission will ihr Vorgehen gegen den Internetriesen Google offenbar verschärfen. Ihre Wettbewerbshüter seien dabei, zwei weitere Beschwerden gegen Google zu formulieren, hieß es in EU-Kreisen. Beim ersten Fall gehe es um das Anzeigengeschäft, beim zweiten um Googles Vormachtstellung bei Internet-Recherchen.
Hier läuft bereits seit April 2015 eine Kommissions-Klage gegen Google. Der Vorwurf: Das US-Unternehmen missbrauche seine Vormachtstellung dazu, um Internet-Nutzer gezielt nur auf eigene Verkaufsdienstleistungen zu verweisen, dadurch die freie Wahl der Nutzer einzuschränken und die Konkurrenz zu benachteiligen.
Ein Anwalt in Brüssel, der gegen Google klagende Firmen vertritt, sagte, verschiedene Prozeduren wiesen deutlich darauf hin, dass die Kommission zwei Beschwerdeschriften gegen Google vorbereite. Entsprechende Dokumente der Google-Gegner würden derzeit bearbeitet.
Google war in den vergangenen Jahren immer wieder von der EU-Kommission beschuldigt worden, seine Dominanz am Markt zum eigenen Vorteil zu nutzen. Zuletzt hatte die EU-Behörde den Internetriesen am 20. April wegen Missbrauchs des Android-Systems bei Smartphones ermahnt. Google soll Hersteller dazu gezwungen haben, Anwendungen von Google vorzuinstallieren oder auf den Geräten nur auf Google-Dienste zu verweisen.
Quelle: ntv.de, kbe/AFP