Wirtschaft

Bahn-Streiks zu Weihnachten? EVG hält sich alles offen

Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba

Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba

(Foto: picture alliance / dpa)

Die GDL hat sich festgelegt: Keine Streiks zu Weihnachten. Bei der Konkurrenz ist das anders. Die EVG legt sich nur bis zum 12. Dezember fest. Bis dahin soll das mehrere hundert Seiten dicke Tarif-Angebot der Bahn gründlich geprüft werden.

Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bis zum 12. Dezember auf Streiks verzichten. Sie wolle das "sehr umfangreiche" Angebot der Bahn vom vergangenen Donnerstag "in Ruhe" prüfen, erklärte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba in Frankfurt am Main. Dies werde in der kommenden Woche nicht nur die zuständige Tarifkommission, sondern auch der Bundesvorstand tun, in einer gemeinsamen Sitzung in Frankfurt. Bislang hatte die EVG Streiks nur bis zum 3. Dezember ausgeschlossen.

Das neue Angebot der Bahn umfasst mehrere Hundert Seiten; das Unternehmen hatte es der EVG und der konkurrierenden Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am vergangenen Donnerstag vorgelegt. Die EVG vertagte ihre Tarifverhandlungen daraufhin auf den 12. Dezember; bis zur Sitzung der Tarifkommission am 3. Dezember wollte sie nicht zu Streiks aufrufen. Die GDL will am Freitag weiter mit der Bahn verhandeln.

"Tarifsystematik hat sich bewährt"

Bei der EVG wollen Tarifkommission und Bundesvorstand "in Ruhe klären, ob die vorgeschlagene, neue Tarifstruktur für unseren Verhandlungsweg eine sinnvolle und zielführende Option ist oder ob wir an Bewährtem festhalten wollen", erklärte Rusch-Ziemba. Aus Sicht der EVG müssten nicht zwingend neue Wege beschritten werden. "Wir haben mit der bestehenden und unstrittig bewährten Tarifsystematik bislang gut arbeiten können."

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt streiten sich GDL und EVG seit Monaten, wer für welche Berufsgruppe die Tarifverhandlungen führen darf. Bisher handelte die EVG für rund 140.000 Bahn-Angestellte die Arbeitsbedingungen aus, darunter Zugbegleiter, Lokrangierführer und Mitarbeiter im Bordservice.

Die ungleich kleinere GDL war nur für die rund 20.000 Lokführer des Konzerns zuständig. Neuerdings will die GDL beispielsweise auch für Zugbegleiter verhandeln, die bei ihr organisiert sind.

Quelle: ntv.de, ddi/AFP

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