Umsatz wächst, Gewinn schrumpft Ebay spürt Gegenwind
18.07.2013, 06:44 Uhr
Ebay hat eigenen Angaben zufolge mehr als 120 Millionen aktive Nutzer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ebay macht sich nach einem soliden zweiten Quartal auf Gegenwind in Europa gefasst. Die Anleger sind alles andere als erfreut, die Aktie verliert deutlich an Wert.
Die unsichere Wirtschaftslage in manchen Teilen der Welt bereitet Ebay Sorgen. "Wir hatten ein starkes zweites Quartal", sagte Firmenchef John Donahoe im kalifornischen San Jose. Gleichzeitig warnte er vor Überschwang: "Der gesamtwirtschaftliche Gegenwind in Europa und Korea stellt auch im zweiten Halbjahr eine Herausforderung dar." Das kam an der Börse nicht gut an: Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um mehr als 6 Prozent.
Dazu trug wohl auch der Gewinnrückgang bei: Unter dem Strich schrumpfte er um 8 Prozent auf 640 Mio. Dollar. Der Umsatz kletterte dagegen um 14 Prozent auf 3,9 Mrd. Dollar. Dazu trug vor allem die Bezahltochter PayPal bei, die doppelt so schnell wuchs wie der Online-Marktplatz. Allerdings legten die Kosten noch rasanter zu.
Zahl der Nutzer wächst kräftig
Auf dem Ebay-Marktplatz tummeln sich mittlerweile knapp 120 Millionen aktive Nutzer, ein Zuwachs von 15 Millionen in einem Jahr. Immer wichtiger wird dabei der Einkauf per Smartphone oder Tablet. "Alle 30 Sekunden wird beispielsweise bei Ebay in Deutschland ein Paar Damenschuhe mobil gekauft", sagt Geschäftsführer Martin Tschopp.
Während in der Anfangszeit von Ebay zumeist Gebrauchtwaren von Privatleuten angeboten wurden, sind es mittlerweile vor allem Neuwaren von Händlern zu festen Preisen. Ebay lebt dabei von Gebühren für getätigte Geschäfte – im Unterschied zum großen Konkurrenten Amazon. Der Online-Händler tritt auch selbst als Verkäufer auf. Er legt in der kommenden Woche seine Geschäftszahlen vor.
Der Bezahldienst PayPal verzeichnet mittlerweile mehr als 132 Millionen Konten, ein Plus von 19 Millionen binnen eines Jahres. Auch hier sind es Gebühren für Transaktionen, die Ebay das Geld bringen. Drittes Standbein des Konzerns ist der Handelsdienstleister GSI, der beispielsweise Online-Shops für Kunden aufsetzt.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa