Bulgarische Krisenbank Eigentümer stellt sich der Polizei
16.09.2014, 18:54 UhrDie bulgarische Corpbank stand vor Monaten in den Negativ-Schlagzeilen. Das in Schieflage geratene Geldinstitut löste im Balkanland eine Bankenkrise aus. Nun befindet sich der Mehrheitseigentümer in Serbien in Haft.
Der Mehrheitseigentümer der bulgarischen Krisenbank Corpbank hat sich der Polizei in Serbien gestellt. Der wegen des Verdachts der Veruntreuung mit internationalem Haftbefehl gesuchte Zwetan Wassiljew habe in Belgrad aufgegeben, sagte sein Rechtsanwalt. Ein Auslieferungsprozess werde nun starten. Das serbische Gericht habe 40 Tage Zeit, darüber zu entscheiden.
Die Corpbank musste vor einigen Monaten nach einem Kundenansturm auf die Bankschalter geschlossen werden. Die Zentralbank übernahm daraufhin die Kontrolle. Die Vorgänge hatten im Land eine Bankenkrise ausgelöst.
Wassiljew wird vorgeworfen, mit Hilfe von zwei Beschäftigten zwischen 2011 und 2014 umgerechnet rund 100 Millionen Euro aus dem Institut abgezogen und an eine andere Firma in seinem Besitz übertragen zu haben. Wassiljew hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.
Zentralbank verlängert Aufsicht
Dem bulgarischen Unternehmer gehört mehr als die Hälfte an der viertgrößten Bank des Landes. Ein omanischer Staatsfonds hält rund 30 Prozent der Anteile.
Die Zentralbank Bulgariens teilte mit, die Aufsicht über Corpbank um zwei Monate bis zum 20. November zu verlängern. Dieser Schritt sei nötig, da erst eine zuverlässige Schätzung zur Kreditqualität und Kapitalausstattung des Geldhauses bis zum 20. Oktober eingeholt werde müsse. Aktionäre und mögliche Investoren sollten dann zwischen dem 28. Oktober und 20. November konkrete Vorschläge zur Rettung der Corpbank vorlegen, damit die Notenbank endgültig über die Zukunft des Instituts entscheiden könne.
Quelle: ntv.de, wne/rts