Wirtschaft

Lagardes Lösung für die Krise Ein "Masterplan für die Vision"

Lagarde: "Der 'Masterplan', zu dem sich alle bekennen, ist wichtig, weil er eine Vision schafft."

Lagarde: "Der 'Masterplan', zu dem sich alle bekennen, ist wichtig, weil er eine Vision schafft."

(Foto: REUTERS)

Den bisherigen politischen Ansätzen zur Bewältigung der Euro-Schuldenkrise fehlt es an Durchschlagskraft. Meist gehen sie nicht weit genug, verebben in politischen Grabenkämpfen. Um das Thema aber ein für alle Mal vom Tisch zu bekommen, ist ein umfassender Katalog von Grundsätzen nötig, mahnt IWF-Chefin Lagarde an. Ein "Masterplan" muss her.

Ein Gesamtkonzept zur Lösung der Euro-Schuldenkrise? Klingt nicht schlecht, vor allem wenn die Forderung aus dem Mund der IWF-Chefin Christine Lagarde kommt: "Der 'Masterplan', zu dem sich alle bekennen, ist wichtig, weil er eine Vision schafft", sagte Lagarde am Rande einer Konferenz in Lettland. So entstehe eine kollektive Entschlossenheit. "Und das fehlt im Moment."

Nicht unbedingt notwendig seien dagegen Fristen, um die Eurozone aus ihrer Schuldenmisere zu befreien. "Ich bin kein großer Fan von diesen Zielen, die ohnehin verfehlt werden", fügte die Französin an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) hinzu.

Spanien im Blick

Eine solche Frist hatte US-Großinvestor George Soros ausgegeben. Die Rettung des Euro hänge an Deutschland und zur Lösung der Krise habe die Bundesregierung nur noch rund drei Monate Zeit, sagte Soros.

Lagarde erklärte weiter, die Verantwortlichen in der Eurozone müssten ihre Entscheidungen zwar eher früher als später treffen. Allerdings sollten sie sich vor allem auf einen umfassenden Katalog von Grundsätzen einigen, der dann im Laufe der Zeit umgesetzt werde solle. Nachdem die hoch verschuldeten Länder Griechenland, Irland und Portugal bereits unter Rettungsschirme mit Beteiligung auch des IWF geschlüpft sind, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf Spanien. Vor allem das Bankensystem der ungleich größeren Volkswirtschaft gibt in der Eurozone Anlass zur Sorge.

Lagarde sagte, kurzfristig müssten auf jeden Fall Entscheidungen über den spanischen Bankensektor gefällt werden. Sie wies Mutmaßungen zurück, die Regierung in Madrid habe den IWF um Hilfen für die Rekapitalisierung der Institute gebeten. Spanien hatte zuletzt eingeräumt, an den Finanzmärkten kaum noch an frisches Geld zu kommen. Begleitet von diesem Alarmruf berieten die sieben führenden Industriestaaten über Schritte zur Entschärfung der Schuldenkrise.   

Quelle: ntv.de, rts

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