Wirtschaft

Spotanalyse zum Geschäftsklima "Ein versöhnliches Jahresende"

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft ist immer wieder für Überraschungen gut. Das beweist erneut der Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen bessert sich unerwartet - wieder einmal.

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Firmen hat sich überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember stieg auf 107,2 Zähler von 106,6 Punkten im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 106,1 Zähler gerechnet.

Die Reaktion der Finanzmärkte fiel verhalten aus. Der Dax baute sein Kursplus auf 0,5 von zuvor 0,2 Prozent aus. Der Euro kostete weiterhin 1,3038 Dollar. Nachfolgend eine Einschätzung von Analysten und Volkswirten zum Ifo-Index:

Rainer Sartoris, HSBC Trinkaus

"Ein versöhnliches Jahresende. Die Zahlen stimmen zuversichtlich, dass die deutsche Konjunktur nicht wegbricht. Das erste und zweite Quartal 2012 werden zwar sicher schwach, aber wir gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf wieder Fahrt aufnimmt."

Viola Stork, Helaba

"Erneut überrascht der Ifo-Index mit einem Anstieg. Die im Mittel deutlich schwächere ZEW-Umfrage hatte auf einen Rückgang des Ifo-Indexes hingewiesen. Es gilt aber zu beachten, dass der aktuelle Dreimonatsdurchschnitt des Ifo-Gesamtindexes ein leicht tieferes Niveau anzeigt, als in den Monaten Juli-September, was auf ein etwas schwächeres BIP-Wachstum im vierten Quartal hindeutet."

Jörg Zeuner, VP Bank

"Der Ifo-Geschäftsklimaindex steigt auch im Dezember leicht an. Das Risiko für das deutsche Wachstum hat in den vergangenen Wochen aber dennoch deutlich zugenommen. Dies widerspiegeln auch die zahlreichen Revisionen der Wachstumserwartungen für 2012. Die europäische Schulden- oder Vertrauenskrise bleibt die größte Unbekannte für den künftigen Wirtschaftsgang. Die Unternehmen zeigen sich nur verhalten optimistisch. Die positive Grundstimmung der Konsumenten dürfte aber vorerst Schlimmeres verhindern."

Quelle: ntv.de, rts

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