Wirtschaft

Krise haut rein Einbruch bei der Luftfahrt

Viele Fluggesellschaften verschieben wegen des rückläufigen Reiseaufkommens die Bestellung neuer Flugzeuge oder haben Schwierigkeiten, ihre Aufträge zu finanzieren.

Airbus blickt weiter pessimistisch auf den Auftragseingang im laufenden Jahr. 2009 werde diesbezüglich schwierig, sagte Verkaufschef John Leahy am Rande des Jahrestreffens der Internationalen Luftfahrtvereinigung IATA gegenüber Reuters. Einiges werde sich verschieben, andererseits würden aber auch wohl nicht mehr viele Maschinen abbestellt. Der angepeilte Großauftrag der US-Fluggesellschaft United Airlines zeige, dass der Markt sich erhole. United hatte Airbus und den US-Rivalen Boeing zu einem Angebot für rund 150 neue Flugzeuge aufgefordert.

Auch Airbus muss bluten.

Auch Airbus muss bluten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Wirtschaftskrise hat nach Jahren des Booms auch die Luftfahrtindustrie im Griff. Viele Fluggesellschaften verschieben wegen des rückläufigen Reiseaufkommens die Bestellung neuer Flugzeuge oder haben Schwierigkeiten, ihre Aufträge zu finanzieren. Die IATA hat ihre Verlustprognose drastisch revidiert: Sie erwartet jetzt ein Minus von neun Mrd. US-Dollar für 2009. Bislang ging sie von 4,7 Mrd. Dollar Verlusten aus.

Die jüngste Prognose legte IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes in Kuala Lumpur vor. Für 2008 bezifferte er den Verlust auf 10,4 Mrd.Dollar.

Nach seinen Angaben sinken die Einkünfte der Airlines in diesem Jahr um 80 Mrd. Dollar. Ein Aufschwung sei nicht in Sicht. "Optimisten glauben an die Erholung Ende des Jahres, aber Pessimisten halten das für eine Fata Morgana ... Ich bin Realist: ich sehe keine Fakten, die es erlauben, optimistisch zu sein."

An der Jahrestagung nehmen mehr als 550 Luftfahrtexperten aus aller Welt teil. In der IATA sind 226 Fluggesellschaften organisiert, die mehr als 93 Prozent des Linienflugverkehrs in aller Welt abwickeln.

 

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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