Wirtschaft

Spatzen zwitschern es vom Dach Apple klopft bei Twitter an

Wer die Nutzer hat, hat die Marktmacht.

Wer die Nutzer hat, hat die Marktmacht.

(Foto: REUTERS)

iPhone-Riese Apple kämpft mit einer gefährlichen Schwachstelle: Der US-Konzern tut sich sehr schwer damit, im Zukunftsmarkt der sozialen Online-Netzwerke Fuß zu fassen. Neuesten Gerüchten zufolge wollte Apple das Problem mit einem Großeinkauf lösen und bei Twitter einsteigen. Der Online-Dienst kommt dabei auf ein Gesamtgewicht von zehn Milliarden Dollar.

Steuert ein zehn Milliarden schweres Unternehmen: Twitter-Chef Dick Costolo.

Steuert ein zehn Milliarden schweres Unternehmen: Twitter-Chef Dick Costolo.

(Foto: REUTERS)

Der US-Konzern Apple hat sich Zeitungsberichten zufolge um einen groß angelegten Einstieg beim Online-Kurznachrichtendienst Twitter bemüht. Es sei um eine strategische Investition im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar gegangen, berichtete die "New York Times". Twitter wäre dabei insgesamt mit mehr als zehn Milliarden Dollar bewertet worden, hieß es unter Berufung auf nicht näher genannte Informanten. Derzeit gebe es keine Gespräche. Nach Informationen der "Financial Times" liegen die Verhandlungen mehr als ein Jahr zurück.

Im Frühjahr hatten ähnliche Gerüchte unter Fachleuten bereits für Aufsehen gesorgt: Damals hieß es, Twitter verhandele unter anderem mit Facebook und Google um eine Übernahme. Der Wert des Kurznachrichtendienstes wurde dabei mit "bis zu zehn Milliarden Dollar" angegeben.   

Für Apple wäre eine solche Summe durchaus zu stemmen. Allein im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal verdiente der Konzern . Doch während Apple mit seinen iPhones und iPads Milliarden verdient und mit der iTunes-Plattform den Vertrieb von Musik und anderer Medien kontrolliert, scheiterte das Unternehmen bislang damit, in die Welt der Online-Netzwerke vorzudringen.

Das Musik-Netzwerk Ping von Apple führt nach knapp zwei Jahren ein Schattendasein - obwohl das Potenzial mit mehr als 300 Millionen Nutzern der iTunes-Plattform riesig wäre. Apple-Chef Tim Cook gestand kürzlich ein, dass Ping sich schwach entwickelt habe und deshalb bald eingestellt werden könnte.

Ein Vorstand nur für Apple

wollte bei Ping ursprünglich mit Facebook zusammenarbeiten. Doch die Bedingungen des weltgrößten Online-Netzwerks seien unannehmbar gewesen, ließ damals Apple-Gründer Steve Jobs ohne nähere Erklärung fallen. Daraufhin zeichnete sich eine Annäherung mit Twitter ab. Im vergangenen Jahr wurden Twitter-Funktionen in großem Stil in Apples mobiles Betriebssystem iOS integriert. Laut "Financial Times" gab es zu dieser Zeit auch die Gespräche über einen Einstieg.

Inzwischen hat sich aber auch das Verhältnis zwischen Apple und Facebook verbessert. Von beiden Seiten wurde zuletzt erklärt, man sehe sich als Partner. Für Herbst wird auch eine vertiefte Integration von Facebook in die Apple-Software erwartet. Twitter betonte zuletzt außerdem, man habe genug Geld.

Die beiden Unternehmen scheinen dennoch eine besonders enge Beziehung zu haben: Den aktuellen Zeitungsberichten zufolge ist einer der Twitter-Vizepräsidenten, Kevin Thau, nur für die Zusammenarbeit mit Apple abgestellt.

Quelle: ntv.de, dpa

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