Verschmerzbarer Umsatzrückgang Einzelhändler trotzen Krise
02.02.2010, 08:29 UhrTrotz Wirtschaftskrise - Kaufhäuser, Fachgeschäfte und Supermärkte melden nur leichte Erlöseinbußen für 2009. Schlimmer hat es dagegen die Exporteure erwischt. Alles in allem ist der deutsche Einzelhandel im vergangenen Jahr aber mit einem blauen Auge davongekommen.

Das Berliner Kaufhaus Alexa war nicht nur zur Weihnachtszeit gut gefüllt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Einzelhändler in Deutschland sind mit einem vergleichsweise geringen Umsatzrückgang durch das Rezessionsjahr 2009 gekommen. Die Einnahmen sanken um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bereinigt um Preisveränderungen (real) lag der Rückgang bei 1,8 Prozent. Damit fielen die Einbußen von Fachgeschäften, Supermärkten oder Kaufhäusern deutlich geringer aus als bei den Exporteuren, wo die Umsätze um rund 15 Prozent einbrachen. Dennoch verbuchte der Einzelhandel nominal das größte Minus seit Beginn der gesamtdeutschen Statistik 1994.
Immerhin kam dem Einzelhandel zugute, dass trotz der Rekordrezession in Deutschland die Arbeitslosigkeit kaum stieg. Zudem wurden die Verbraucher durch die niedrige Inflation entlastet. Zum Jahresende zogen die Erlöse wieder an. Die Firmen hatten 0,8 Prozent mehr Umsatz in den Kassen als im November. Auch bereinigt um Preisveränderungen blieb ein Plus von 0,8 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten damit gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Umsätze im Dezember um 1,8 Prozent.
Schwacher Versandhandel
Stark betroffen war im vergangenen Jahr der Versandhandel, wo die Erlöse um 4,3 Prozent sanken. Der gesamte Lebensmittelhandel setzte 1,8 Prozent weniger um. Nur mit pharmazeutischen Produkten, Kosmetik und Medizin machte die Branche ein Umsatzplus von 2,3 Prozent.
Die Wirtschaftsleistung in Deutschland brach 2009 mit fünf Prozent so stark ein wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung zwar wieder ein Wachstum von 1,4 Prozent. Damit wäre aber nur ein Teil der Verluste aufgeholt. Zudem befürchten Experten einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit, was den Konsum dämpft.
Quelle: ntv.de, rts