Wirtschaft

Verbraucher wieder in Kauflaune Einzelhandel freut sich über Umsatzanstieg

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Besonders deutlich habe sich die Situation zuletzt bei den Bekleidungshändlern verbessert, hieß es vom IFO. Dort sank der Anteil der Unternehmen, die über eine geringe Nachfrage geklagt hatten, um mehr als 30 Prozent.

Besonders deutlich habe sich die Situation zuletzt bei den Bekleidungshändlern verbessert, hieß es vom IFO. Dort sank der Anteil der Unternehmen, die über eine geringe Nachfrage geklagt hatten, um mehr als 30 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Einzelhändler bewerten ihre Lage besser und machen zuletzt mehr Umsatz. Beim IFO-Institut sieht man sie im laufenden Jahr sogar als Stütze der Gesamtwirtschaft. Besonders der Lebensmitteleinzelhandel verzeichnet einen beachtlichen Anstieg.

Es geht etwas aufwärts im deutschen Einzelhandel. Die Stimmung in der Branche hat sich im April verbessert, wie das Münchner IFO-Institut mitteilte. Zudem berichtete das Statistische Bundesamt von steigenden Umsätzen im März. Bereinigt um Preis- und Saisoneffekte setzten die Händler demnach 1,8 Prozent mehr um als noch im Februar. Hier hatten Ökonomen nur mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von 1,5 Prozent im Februar und 0,1 Prozent im Januar.

Die vom IFO erhobene Stimmung im Einzelhandel verbesserte sich im April um drei Punkte auf minus 14,5. Vor allem die aktuelle Lage wurde wieder positiver bewertet und war nur noch leicht im negativen Bereich.

Konsumlaune verbessert sich - aber noch Luft nach oben

"Die jüngsten Anstiege der realen Einkommen beleben den Konsum", sagte IFO-Experte Patrick Höppner. "Verbraucherinnen und Verbraucher geben wieder mehr Geld aus, was auch den Einzelhandel stärkt." Das hilft auch der Konjunktur: "Die konsumnahen Branchen werden 2024 voraussichtlich eine Stütze für die Gesamtwirtschaft sein", erwartet er.

Dafür spricht auch, dass die Stimmung der deutschen Verbraucher aktuell so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr ist. Das Barometer für das Konsumklima im Mai stieg überraschend deutlich um 3,1 auf minus 24,2 Punkte, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) ermittelten. Das ist der dritte Anstieg in Folge. Die Konsumlaune ist jedoch weiterhin nicht berauschend: NIM-Experte Rolf Bürkl weist darauf hin, dass sich das Barometer immer noch auf einem überaus niedrigen Niveau bewege.

Händler freuen sich über höhere Nachfrage

Besonders deutlich habe sich die Situation zuletzt bei den Bau- und Heimwerkermärkten und bei den Bekleidungshändlern verbessert, hieß es vom IFO. Bei beiden sank der Anteil der Unternehmen, die über eine geringe Nachfrage klagten, vom vierten Quartal 2023 zum ersten Quartal 2024 um mehr als 30 Prozentpunkte.

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Im März waren laut Statistischem Bundesamt besonders die Geschäfte mit Lebensmitteln gut gelaufen. Dort war es im Vergleich zum Februar real um 3,6 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresmonat preisbereinigt um 4,1 Prozent nach oben gegangen. Mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete die Behörde für diesen Zeitraum ein Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales Umsatzplus von 3,3 Prozent. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der Aufwärtstrend anhält.

Parallel hat sich der Fachkräftemangel ein Stück weit entspannt. Zwar finde noch immer ein Drittel der Einzelhändler schwer Fachkräfte. Im vierten Quartal seien es allerdings noch knapp 43 Prozent gewesen, teilten die Münchner Wirtschaftsforscher mit. Besonders hoch sei der Mangel im Autohandel sowie im Bereich Elektrotechnik und elektronische Haushaltsgeräte.

Quelle: ntv.de, mes/dpa/rts

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