Zuschlag für Opel-Junior Eisenach macht das Rennen
23.09.2010, 13:14 UhrDas Opel-Werk in Eisenach bekommt den Zuschlag für den neuen Kleinstwagen. Der neue Wagen soll bereits die technischen Voraussetzungen bekommen, um später auch mit Batteriebetrieb ausgerüstet werden zu können.

Opel-Chef Nick Reilly bekündet eine wichtige Entscheidung für den Standort.
(Foto: picture alliance / dpa)
Opel wird ab 2013 einen neuen Kleinwagen am Standort Eisenach in Thüringen bauen. Durch die Investitionen in das Werk könnten die dortigen 1600 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze "für die kommenden Jahre als gesichert" ansehen, teilte der Autohersteller am Donnerstag in Rüsselsheim mit. Insgesamt stecke Opel 90 Mio. Euro in den Standort. Das auch "Junior" genannte neue Modell sei von seiner Größe her eine Klasse unterhalb des beliebten Kleinwagens Corsa angesiedelt. Mit der Zusage setzte sich Eisenach gegen das Werk nahe der spanischen Stadt Saragossa im Nordosten des Landes durch, die ebenfalls als aussichtsreicher Standort galt.
Der neue Kleinwagen richte sich aufgrund seiner geringen Abmessungen vor allem auch an Autokäufer in Großstädten und Ballungsräumen, teilte Opel mit. Geplant werde auch eine Elektrovariante des Fahrzeugs, die nur mit Strom fahre.
"Ein sehr guter Tag"
Von dem höheren Produktionsvolumen in Eisenach werde aber auch Saragossa profitieren, teilte Opel mit. Das spanische Werk werde "einen Teil" der Eisenacher Corsa-Produktion "auffangen". Beide Werke würden unterm Strich mehr Fahrzeuge produzieren als heute. Opel hatte erst kürzlich auch Investitionen in sein Fahrzeugteilewerk in Kaiserslautern und sein Motorenwerk im ungarischen Szentgotthárd angekündigt. Opel gilt als angeschlagen und wird derzeit saniert. Dafür sollen in Europa rund 8000 Arbeitsplätze abgebaut werden, gut die Hälfte davon in Deutschland.
Die IG Metall begrüßte den Zuschlag für Eisenach. Dies sei "ein sehr guter Tag" für den traditionsreichen Autostandort und die Region, erklärte IG-Metall-Bezirkschef Armin Schild, der auch im Aufsichtsrat von Opel sitzt. Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) erklärte, die Investitionszusage Opels sei nach der "langen Zeit der Unsicherheit für die Eisenacher Opel-Mitarbeiter und für viele Beschäftige in den Zulieferbetrieben eine wirklich gute Nachricht". Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) teilte mit, er sehe durch die Zusage den ursprünglich geplanten Abbau von 300 Jobs bei Opel in Eisenach als "hinfällig" an.
Quelle: ntv.de, AFP