Rangliste der Spitzenverdiener Ellison landet vor Jobs
27.07.2010, 14:35 UhrDer ehemalige Chef der Pleitebank Lehman Brothers gehört zu den bestbezahlten Managern des vergangenen Jahrzehnts – er verdiente immerhin rund 457 Mio. Dollar. Der Bestverdiener kommt allerdings aus der Software-Branche und heißt nicht Steve Jobs.
Der streitbare Oracle-Chef Larry Ellison hat im vergangenen Jahrzehnt schwer abgeräumt. Er ist laut einer Erhebung des "Wall Street Journal" der Spitzenverdiener unter den Chefs der börsennotierten US-Unternehmen. Sein Verdienst summiert sich demnach auf stattliche 1,8 Mrd. Dollar.
Neben vielen weithin unbekannten Namen tauchen auch Apple-Ikone Steve Jobs, der wenig glücklich agierende Dell-Gründer Michael Dell sowie Banker Richard Fuld von Lehman Brothers in der Liste auf. Die Traumgehälter kommen vor allem durch Aktien zustande, die die Konzernlenker im Laufe ihrer teils langen Dienstzeiten angesammelt haben. Nur ein geringer Teil entfällt auf den monatlichen Gehaltsscheck.
Auch Jobs verdient üppig
So begnügte sich Steve Jobs mit einem Grundgehalt von 1 Dollar im Jahr. Nur einmal bekam er einen stattlichen Berg Aktien. Dank der Erfolgsgeschichte von Apple schoss der Wert der Papiere durch die Decke - und Jobs landete mit einem Gesamtverdienst von 749 Mio. Dollar auf Rang vier der Rangliste. Apple ist dank iPhone, iPad und iPod an der Börse derzeit das wertvollste Technologieunternehmen - noch vor Microsoft.
Die Apple-Aktie ist heute fast zwölf Mal so viel wert wie zu Beginn des Jahrzehnts. Das Oracle-Papier hat sich im Wert immerhin verdreifacht. Ellison hatte Oracle gegründet und durch milliardenschwere Zukäufe zur Nummer zwei bei Unternehmenssoftware nach SAP aufgebaut.
Dell vor Fuld
Michael Dell hatte mit seinem Unternehmen weniger Glück. Zwar gehört Dell immer noch zu den weltgrößten Computerherstellern, doch billige asiatische Konkurrenten haben den Amerikanern viele Kunden abspenstig gemacht. Zuletzt musste Dell auch noch eine dicke Strafe in den USA zahlen wegen Bilanztricksereien. Die Aktie hat im Jahrzehnt zwei Drittel ihres Werts verloren. Dell landete dennoch mit 454 Mio. Dollar auf Rang zwölf der Spitzenverdiener.
Noch einen Platz davor liegt Richard Fuld, der die US-Investmentbank Lehman Brothers vor zwei Jahren in den Abgrund geführt hatte. Der Banker verdiente rund 457 Mio. Dollar. Fuld hatte Lehman Brothers über Jahre zu immer spekulativeren Finanzgeschäften getrieben. Im September 2008 war die Bank zusammengebrochen, was die weltweite Finanzkrise massiv verschärfte. Auch tausende deutsche Anleger mit Zertifikaten von Lehman Brothers verloren ihr investiertes Vermögen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP