Wirtschaft

Rückkehr mitten im Bürgerkrieg Eni pumpt in Libyen

Um Sirte wird noch gekämpft: Mit Beutepanzern beschießen Aufständische die Geburtsstadt Gaddafis.

Um Sirte wird noch gekämpft: Mit Beutepanzern beschießen Aufständische die Geburtsstadt Gaddafis.

(Foto: AP)

Die Bodenschätze unter der libyschen Wüste ziehen die großen Ölkonzerne magisch an: Der italienische Ölriese Eni schickt als erster Wettbewerber Ingenieure zurück nach Libyen. Südlich der Rebellenhochburg gehen die ersten Anlagen nach der Gaddafi-Ära wieder in Betrieb.

Der italienische Ölkonzern Eni hat als einer der ersten der Branche seine Produktion in Libyen wieder aufgenommen. Damit will das Unternehmen noch vor dem Ende des Bürgerkriegs seine dominante Position als größter ausländischer Ölförderer in dem Land festigen.

Nach dem Krieg beginnt der Kampf ums Öl.

Nach dem Krieg beginnt der Kampf ums Öl.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Man habe die Produktion an 15 Bohrlöchern auf dem Feld "Abu-Attifel" rund 300 Kilometer südlich von Benghasi wieder aufgenommen, teilte Eni mit. Derzeit würden fort rund 31.900 Barrel Öl pro Tag gefördert, vor dem Krieg seien es 70.000 gewesen.

Andere Bohrungen will der Ölkonzern in den kommenden Tagen reaktivieren. Zusammen mit den bereits laufenden Förderpumpen sollen sie die Pipeline füllen, die das Feld mit dem Tanklager in der Hafenstadt Az Zuwaytinah verbindet.

Eni bemüht sich darum, die Beziehungen zur libyschen Übergangsregierung zu verbessern. Italien hatte vor dem Krieg enge Beziehungen zum langjährigen Machthaber Muammar Gaddafi und die Rebellen zunächst nur zögerlich unterstützt.

"Die ausländischen Förderer vor Ort nehmen ihre Arbeit so schnell wie möglich wieder auf. Sie wollen sicherstellen, dass ihre Verträge nicht in Gefahr geraten", sagte ein Mailänder Branchenexperte.

Eni hatte vor dem Krieg von allen ausländischen Konzernen in Libyen am meisten Öl gefördert. Das Unternehmen ist dort seit 1959 tätig. Noch im August hatte Eni-Chef Paolo Scaroni gesagt, es könnte zwischen 6 und 18 Monaten dauern, bis die Ölproduktion in Libyen wieder anläuft. Das Fördergebiet liegt im Osten Libyens in einer Region, die weitgehend sicher in den Händen der Kräfte des libyschen Nationalen Übergangsrates liegt.

Quelle: ntv.de, rts

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