Wirtschaft

Metaller sitzen Krise aus Entlassungswelle bleibt aus

Trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise ist der Stellenabbau in der Metall- und Elektroindustrie bislang deutlich niedriger ausgefallen als zunächst befürchtet. Dies sei auch der Kurzarbeit zu verdanken, so Gesamtmetall-Chef Martin Kannegiesser.

Es werden nicht alle mit auf die reise genommen: Demonstration junger Gewerkschafter für bessere Zukunftsperspektiven.

Es werden nicht alle mit auf die reise genommen: Demonstration junger Gewerkschafter für bessere Zukunftsperspektiven.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Obwohl die Kapazitätsauslastungen in den Unternehmen auf einem historischen Tiefstand liegen, ist die Beschäftigtenzahl in der Branche im Vergleich zum Vorjahr nur um moderate 2,5 Prozent gesunken, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, der "Rheinpfalz am Sonntag". Eine Entlassungswelle sei bisher ausgeblieben. Dies sei auch dem Instrument Kurzarbeit zu verdanken, hatte der Gesamtmetall-Chef mehrfach betont.

In der Krise überwintern

Dass viele Metall- und Elektrounternehmen die Beschäftigten trotz desaströser Geschäftslage über fast neun Monate hinweg hielten, habe es in der deutschen Wirtschaftsgeschichte noch nie gegeben, sagte Kannegiesser der Zeitung. Seit Monaten lebten die meisten Unternehmen allerdings von ihrer Substanz, betonte der Verbandspräsident. Sie hätten auf eine Anpassung der Beschäftigungssituation an die geringe Auslastung weitgehend verzichtet.

Höhere Lohnstückosten

Wenn jedoch rund 97 Prozent der Mitarbeiter bei weniger als 70 Prozent Auslastung weiter beschäftigt würden, habe dies auch Auswirkungen auf die Lohnstückkosten. Sie seien im ersten Quartal 2009 um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Kurzarbeit könne nur ein Überbrückungsinstrument sein und auf Dauer eine Anpassung an die Kapazität nicht ersetzen. Über die Hälfte der 23.000 Betriebe in der Metall- und Elektrobranche setze Kurzarbeit ein, womit Massenentlassungen vermieden werden, hatte der Gesamtmetall- Chef kürzlich berichtet.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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