Wirtschaft

Parallele Gespräche in Südkorea Entscheidung über Q-Cells

Schicksalstag für Q-Cells.

Schicksalstag für Q-Cells.

(Foto: dapd)

Die monatelange Zitterpartie um den Erhalt des Solarstandorts rund um Q-Cells in Bitterfeld-Wolfen ist noch nicht zu Ende. Heute sollen die Gläubiger entscheiden. Zeitgleich fliegt Sachsens-Anhalts Regierungschef Haseloff zu Gesprächen nach Südkorea.

Über das Schicksal der insolventen Solarfirma Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen wird am heutigen Mittwoch auf einer Versammlung der Gläubiger in Dessau-Roßlau entschieden. Und die Gläubiger müssen gut überlegen, denn für den Erwerb des Unternehmens gibt es zwei Interessenten.

Der südkoreanische Mischkonzern Hanwha will nach eigenen Angaben 250 Mio. Euro investieren. Am Sonntag war dazu ein Kaufvertrag unterzeichnet worden. Dieser bedarf aber noch der Zustimmung der Gläubiger. Zu den Gläubigern gehört das Land Sachsen-Anhalt, das Millionen an Fördergeldern in die Solarindustrie gesteckt hatte. Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters wollen die Koreaner 1250 der zuletzt noch weltweit 1550 Arbeitsplätze bei Q-Cells erhalten.

Die Gläubigerversammlung könnte den Vertrag mit dem koreanischen Unternehmen noch kippen, denn mit der spanischen Isofoton steht noch ein weiterer Bewerber um den einstigen Weltmarktführer für Solarzellen in der Tür. Isofoton will nach eigenen Angaben 300 Mio. Euro investieren. Isofoton ist deutlich kleiner als Hanwha, der zehntgrößte südkoreanische Industriekonzern. Nach früheren Angaben wollten die Spanier das Geld für die Q-Cells-Übernahme zusammen mit einem namentlich nicht genannten Fonds aufbringen.

Planmäßiger Halt in Südkorea

Reiner Haseloff und Parteikollegin Birgitta Wolff werben plangemäß in Südkorea für Q-Cells.

Reiner Haseloff und Parteikollegin Birgitta Wolff werben plangemäß in Südkorea für Q-Cells.

(Foto: dpa)

Ebenfalls am Mittwoch starten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff ihre Reise nach Südkorea. "Wir wollen in Südkorea Investorengespräche führen. Die haben wir vorbereitet", sagte der CDU-Politiker am Rande eines Termins in Hundisburg. Es seien Gespräche mit dem potenziellen Investor bei Q-Cells geplant, zudem gehe es um eine Reihe von weiteren Wirtschaftsgesprächen mit möglichen Investoren für Sachsen-Anhalt. "Wir fahren mit klaren Zielstellungen los", sagte Haseloff. Allerdings seien die Gespräche vertraulich.

Die deutsche Solarbranche war in den vergangenen Monaten von einer massiven Pleitewelle wegen billiger Konkurrenz aus Asien getroffen worden. Q-Cells hatte vor der Insolvenz Anfang April noch weltweit rund 2200 Arbeitsplätze, deren Zahl sich aber durch den Verkauf von Unternehmensteilen und durch das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern bereits deutlich verringert hatte. Neben dem Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen mit eigener Forschung hat Q-Cells auch ein großes Werk in Malaysia.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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