Spaniens und Italiens Renditen sinken Entspannung am Anleihemarkt
29.06.2012, 10:26 UhrDie Euro-Rettungsfonds sollen künftig auf dem Staatsanleihenmarkt eingreifen können. Die Renditen für spanische und italienische Anleihen gehen deshalb deutlich zurück.
Die auf dem EU-Gipfel in Brüssel überraschend beschlossenen Maßnahmen sorgen an den Finanzmärkten für Entspannung: Die Staatsanleihen Spaniens und Italiens verzeichnen einen spürbaren Rückgang der Renditen. Künftig sollen nach Einrichtung einer europäischen Bankenaufsicht nicht nur direkte Bankenhilfen möglich sein, sondern auch ein Aufkauf von Staatsanleihen reformwilliger Mitgliedsländer durch die Rettungsfonds EFSF und ESM.
Italien und Spanien hatten diese Möglichkeiten gefordert und auf dem EU-Gipfel in Brüssel auf einem bestanden. Die hohen Zinsen, die Italien und Spanien derzeit für neue Schulden zahlen müssen, gelten als nicht lange tragbar.
In Madrid sank die Rendite für richtungsweisende Anleihen mit der Laufzeit von zehn Jahren im Vormittagshandel um 0,54 Prozentpunkte auf 6,31 Prozent. Am Vortag hatte sie zeitweise knapp unter der Marke von 7 Prozent gelegen. Eine starke Entspannung der Lage zeigte sich auch bei den Staatspapieren in Italien. Hier sank die Rendite der zehnjährigen Anleihen deutlich unter die Marke von 6 Prozent, über der Irland, Griechenland und Portugal unter den Rettungsschirm gingen.
Noch heftiger zeigte sich die Kursreaktion bei spanischen und italienischen Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten. Bei zweijährigen Papieren aus Spanien gab die Rendite um 0,76 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent nach. Bei italienischen Titeln gleicher Laufzeit ging sie ähnlich stark auf 3,42 Prozent zurück.
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg derweil um 0,15 Punkte auf 1,66 Prozent. Das ist der höchste Wert seit April.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/DJ/AFP