Wirtschaft

Urenco-Verkauf, weniger Investitionen Eon blickt düster in die Zukunft

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(Foto: picture alliance / dpa)

Auf 1,8 Mrd. Euro beläuft sich der Eon-Verlust 2011. Im vergangenen Jahr wendet sich das Blatt, ein Milliardengewinn ist die Folge. Von einer Trendumkehr will Deutschlands größter Versorger aber nichts wissen. Die Stimmung in der Chefetage bleibt pessimistisch. Geld soll etwa der Anteilsverkauf an einer Uran-Firma bringen.

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Deutschlands größter Energieversorger Eon hat nach den Einbußen durch die vor zwei Jahren eingeleitete Atomwende unter dem Strich 2012 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Versorger bekräftigte aber, er erwarte 2013 bereits wieder ein schwächeres Ergebnis. Gründe hierfür seien vor allem die gesunkenen Großhandelspreise für Strom und die Verdrängung der konventionellen Kraftwerke durch den in Deutschland vorrangig eingespeisten Strom aus Wind und Sonne.

Vorstandschef Johannes Teyssen fährt die Investitionen zurück und will bis spätestens 2014 unter anderem die Anteile an der Uranfirma Urenco verkaufen. Die Papiere standen mit plus 0,8 Prozent bei Lang & Schwarz an der Dax-Spitze.

Den Wert der Anteile und der ebenfalls zum Verkauf stehenden Töchter Eon Mitte und Westfalen Weser bezifferte der Konzern auf über zwei Milliarden Euro. E.ON hält gemeinsam mit dem Konkurrenten RWE 33 Prozent der Anteile an der Firma, die Atomkraftwerke mit angereichertem Uran beliefert. Die übrigen Anteile halten die Niederlande und Großbritannien.

Eon kürzt Investitionen

Unter dem Strich fuhr Eon 2012 einen Überschuss von 2,641 Mrd. Euro ein. Im Vorjahr hatte der Versorger noch einen Verlust von 1,8 Mrd. verbucht. Eon hatte bereits Ende Januar vorläufige Zahlen für wichtige Kennziffern vorgelegt und für 2012 eine Dividende von 1,10 Euro je Aktie angekündigt. Für 2013 rechnet Vorstandschef Teyssen mit einem Rückgang des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 9,2 Mrd. bis 9,8 Mrd. Euro nach 10,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Die Investitionen will Eon von 6 Mrd. Euro 2013 in den kommenden Jahren um fast 2 Mrd. Euro senken.

Eon machen wie auch dem Konkurrenten RWE, EnBW und Vattenfall die gefallenen Strom-Großhandelspreise und die Konkurrenz durch den vorrangig eingespeisten Ökostrom zu schaffen. Auch RWE erwartet 2013 niedrigere Erträge und danach sogar deutlich sinkende Gewinne. Bei E.ON erwägt Teyssen, bis 2015 bis zu 30 Gas- und Kohlekraftwerke stillzulegen. Er treibt zudem weitere Verkäufe voran und will bis zu 11.000 Stellen streichen, mehr als die Hälfte davon in Deutschland. Der Aufsichtsrat hatte am Dienstag den Vertrag des 53-Jährigen bis Ende 2018 verlängert.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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