Wirtschaft

Über vier Milliarden in die Kasse Eon versilbert britisches Stromnetz

Deutschlands größter Versorger Eon kommt beim Schuldenabbau ein großes Stück voran. Der US-Versorger PPL kauft Eon das britische Stromnetz ab und zahlt dafür samt übernommener Schulden rund 4,7 Mrd. Euro. Eon-Chef Teyssen jubelt über einen "exzellenten Wert".

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Energiekonzern Eon verkauft sein britisches Stromnetz an den US-Versorger PPL. Die Amerikaner legen für Eons Central Networks rund 4,1 Mrd. Euro in bar auf den Tisch, wie beide Unternehmen am frühen Mittwochmorgen mitteilten. Der US-Versorger übernimmt zudem Verbindlichkeiten im Wert von rund 590 Mio. Euro, was eine Gesamtsumme von rund 4,7 Mrd. Euro ergibt. "Mit dem vereinbarten Kaufpreis realisieren wir einen exzellenten Wert für Eon", erklärte Konzernchef Johannes Teyssen. PPL schwingt sich mit dem Kauf zu einem der größten Stromversorger in Großbritannien auf. Die Transaktion soll Anfang April abgeschlossen sein.

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Eon hatte angekündigt, bis Ende 2013 Beteiligungen im Wert von rund 15 Mrd. Euro zu veräußern. Der Verkauf des britischen Stromnetzes trage maßgeblich zum Erreichen dieses Ziel bei, erklärte Teyssen. Der größte deutsche Versorger hatte das britische Netz bereits vor Monaten zur Disposition gestellt. Über das zweitgrößte Stromnetz Großbritanniens werden fünf Mio. Kunden versorgt. PPL hatte im vergangenen Jahr bereits für knapp sechs Mrd. Euro die US-Tochter von Eon erworben.

Für das britische Eon-Netz hatte sich auch der Hongkonger Milliardär Li Ka Shing interessiert. Am Wochenende hatte die "Sunday Times" berichtet, der Milliardär stehe vor einem Kauf der Anlagen für umgerechnet 4,3 Mrd. Euro. Lis Investmentgruppe Cheung Kong Infrastructure hatte 2010 für 5,8 Mrd. Pfund (nach derzeitigem Kurs umgerechnet 6,8 Mrd. Euro) das Stromnetz von EdF in Großbritannien gekauft.

Nach einer Einkaufstour in Südeuropa, Skandinavien und Russland drücken Eon Netto-Schulden von 45 Mrd. Euro. Eon-Chef Teyssen hatte kürzlich für 3,4 Mrd. Euro die verbliebene Beteiligung am russischen Gazprom-Konzern versilbert. Der Buchgewinn lag bei 2,5 Mrd. Euro. Kurz vor Weihnachten verkaufte Eon für 255 Mio. Euro seine italienische Gasnetztochter. In der kommenden Woche legt Teyssen den Geschäftsbericht für 2010 vor.

Quelle: ntv.de, rts

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