Rückkauf von Unternehmensanleihen Eon will Schulden abbauen
25.01.2011, 12:06 UhrDer Energiekonzern Eon kauft seit der Finanzkrise als erster Dax-Konzern im großen Stil eigene Anleihen zurück. Damit will das Unternehmen seine Verschuldung senken. Nach einer Einkaufstour in Südeuropa, Skandinavien und Russland drücken den Versorger Netto-Schulden von 45 Milliarden Euro.

Eon-Chef Johannes Teyssen will bis Ende 2013 Beteiligungen im Wert von 15 Mrd. Euro abstoßen.
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Der Energiekonzern Eon will mit den Erlösen aus den jüngsten Beteiligungsverkäufen Schulden abbauen. Der Versorger hole derzeit von Investoren Angebote zum Rückkauf mehrerer Bonds ein, sagte ein Sprecher. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich um Schuldverschreibungen im Volumen von 1,75 Mrd. Euro mit Fälligkeit 2012 und zwei weitere von insgesamt 2,25 Mrd. Euro, die 2013 ablaufen.
Eon zahlt für die zwischen 2007 und 2009 ausgegebenen Titel Zinsen zwischen 4,125 und 5,125 Prozent. Das Zinsniveau ist derzeit niedriger, weshalb Eon mit dem vorzeitigen Rückkauf Kosten senken könnte, selbst wenn der Konzern parallel neue Bonds ausgeben würde. Zudem kann so die Fälligkeit gestreckt werden. Der Rückkaufspreis der Anleihen liegt derzeit über dem Ausgabepreis.
Startschuss für Entschuldungsoffensive
Wie auch die "Financial Times Deutschland" berichtet hatte, will der Konzern am 31. Januar entscheiden, ob und zu welchen Konditionen die Anleihen zurückgekauft werden. Sollten die ersten Offerten erfolgreich sein, könnte Eon auch Angebot an die Inhaber dreier weiterer Anleihen vorlegen, sagte der Sprecher. Diese sind 2014 fällig. Dabei handelt es sich um zwei Anleihen im Nennwert von 2,75 Mrd. Euro und eine im Volumen von 350 Mio. Britischen Pfund. Für diese Papiere zahlt Eon derzeit zwischen 4,875 und 5,25 Prozent Zinsen.
Nach einer Einkaufstour in Südeuropa, Skandinavien und Russland drücken den Versorger Netto-Schulden von 45 Mrd. Euro. Eon-Chef Johannes Teyssen hatte Anfang November angekündigt, bis Ende 2013 Beteiligungen im Wert von 15 Mrd. Euro abstoßen und damit auch die Verschuldung senken zu wollen. Für 3,4 Mrd. Euro versilberte Eon wenige Wochen später seine verbliebene Beteiligung am russischen Gazprom-Konzern. Der Buchgewinn lag bei 2,5 Mrd. Euro. Kurz vor Weihnachten verkaufte Eon dann für 255 Mio. Euro seine italienische Gasnetztochter.
Quelle: ntv.de, rts