Wirtschaft

Gierige Vertreter Ergo hat neuen Ärger

Der Versicherer Ergo schlägt sich nicht nur mit einem Sex-Skandal rum. Nun sollen Mitarbeiter Kunden mit beitragsfrei gestellten Lebensversicherungen 2009 geraten haben, die Verträge zu kündigen und die ausgezahlten Summen in spezielle Unfallversicherungen zu stecken. Die Vertreter kassierten dadurch hohe Provisionen.

Ergo-Zentrale in Düsseldorf.

Ergo-Zentrale in Düsseldorf.

(Foto: dapd)

Deutschlands zweitgrößter Versicherer Ergo kommt nicht aus der Krise und hat weitere Unregelmäßigkeiten einräumen müssen. Die Tochter der Münchener Rück bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Financial Times Deutschland".

Danach haben Ergo-Vertreter Kunden mit beitragsfrei gestellten Lebensversicherungen 2009 geraten, die Verträge zu kündigen und die ausgezahlten Summen in spezielle Unfallversicherungen zu stecken. Die Nachteile - die Aufgabe steuerlicher Privilegien oder Zinsgarantien - wurden dabei verschwiegen. Die Vertreter profitierten von dem Policen-Wechsel durch hohe Provisionen. Die Zeitung stützt sich auf Berichte von Mitarbeitern.

Ergo räumte die Praxis bei der Lebensversicherungssparte Victoria ein, wehrt sich aber gegen den Eindruck einer systematischen und von oben angeordneten Aktion: "Nach ersten Hinweisen auf Umdeckungen von beitragsfrei gestellten Lebensversicherungen untersagte das für den Victoria-Vertrieb zuständige Vorstandsmitglied Olaf Bläser in einem Schreiben an die Vertriebsstellen Mitte August 2009 diese Praktiken umgehend", so Ergo. Der Fall werde weiter untersucht, ergänzte eine Ergo-Sprecherin.

Der Versicherer, zuvor bereits durch einen peinlichen Sex-Skandal erschüttert, hatte erst in der vergangenen Woche angekündigt, 14.000 Kunden für fehlerhaft berechnete Riester-Policen entschädigen zu wollen.

Quelle: ntv.de, rts

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