Stahlnachfrage kühlt sich ab Ernüchterung bei ArcelorMittal
26.10.2010, 15:12 UhrDer Stahlkonzern ArcelorMittal verzeichnet im dritten Quartal ein deutlich schwächeres Ergebnis. Die Kapazitätsauslastung geht beim Branchenprimus zurück. Dem Unternehmen macht auch zu schaffen, dass die Stahlpreise zwar sinken, zugleich aber die Rohstoffkosten steigen.

Ein Stahlkocher entnimmt im ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt (Brandenburg) eine Probe.
(Foto: dpa)
Die Abschwächung der weltweiten Konjunkturerholung bremst den weltgrößten Stahlkonzern ArcelorMittal. Der Branchenprimus bekommt vor allem das langsamere Wachstum in China, das schwache Baugeschäft in den USA und eine gedämpfte Nachfrage in Südeuropa zu spüren.
Die Gewinne des Konzerns gehen im Jahresverlauf inzwischen deutlich zurück. Für das aktuelle Quartal stellte der Konzern ein Ergebnis in Aussicht, das deutlich unter den Markterwartungen liegt. Die getrübten Aussichten drückten den Aktienkurs des Stahlriesen nach unten. Auch die die Papiere der deutschen Konkurrenten ThyssenKrupp und Salzgitter verzeichneten an der Frankfurter Börse Abschläge.
Nach einer deutlichen Geschäftsabkühlung im dritten Quartal bleibe die Nachfrage gedämpft, sagte ArcelorMittal-Finanzchef Aditya Mittal. Die Kapazitätsauslastung sei im vergangenen Vierteljahr auf 71 (zweites Quartal: 78) Prozent zurückgegangen und werde voraussichtlich bis Jahresende auf diesem Niveau verharren. Dem Unternehmen macht zudem zu schaffen, dass die Stahlpreise zwar sinken, zugleich aber die Rohstoffkosten steigen. Das schmälert die Ertragskraft.
Ergebnis-Rückgang im Schlussquartal
Im vergangenen Quartal schnitt ArcelorMittal zwar deutlich besser ab als im noch von der Wirtschaftskrise geprägten Vorjahreszeitraum: Der Umsatz lag mit 21,04 Milliarden Dollar sogar über den Schätzungen von Analysten. Aber das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug mit 2,27 Milliarden Dollar 25 Prozent weniger als im zweiten Quartal, als die Stahlbranche vor allem vom starken Bedarf der Autobranche und der boomenden Nachfrage in China profitiert hatte.
Für das laufende Schlussvierteljahr erwartet das Management einen weiteren Ergebnis-Rückgang auf 1,5 bis 1,9 Milliarden Dollar. Analysten waren bislang im Schnitt von 2,4 Milliarden ausgegangen.
Quelle: ntv.de, wne/rts