Große Sprünge im September Erzeugerpreise ziehen an
20.10.2010, 08:33 UhrAn der Inflationsfront blicken die Experten auf beunruhigende Vorzeichen: Im September zeigt sich in der amtlichen Statistik zu den Erzeugerpreisen ein deutlicher Anstieg.

Bei der Butter beträgt der Preisanstieg laut amtlicher Statistik 54,1 Prozent.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen haben ihre Preise im September so stark angehoben wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Die Erzeugerpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. "Das ist der stärkste Anstieg seit Dezember 2008 mit 4,0 Prozent", sagte eine Statistikerin. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Preise um 0,3 Prozent an.
Teurer wurden vor allem Energieprodukte. Leichtes Heizöl kostete 31,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Benzin und Diesel wurden 10,6 Prozent mehr verlangt. Auch Metalle und chemische Grundstoffe wurden erheblich teurer, ebenso einige Nahrungsmittel: Für Butter wurden 54,1 Prozent mehr verlangt, für Öle und Fette 26,0 Prozent mehr.
Auswirkung bis in den Geldbeutel
Die Produzentenpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation, weil der Handel höhere oder niedrigere Einkaufskosten zum Teil an seine Kunden weitergibt. Die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen für 2010 mit einer Inflationsrate von 1,1 Prozent, die 2011 auf 1,6 Prozent steigen soll. Die Europäische Zentralbank sieht stabile Preise bei Werten bis knapp unter zwei Prozent gewährleistet.
Quelle: ntv.de, rts