Wirtschaft

Die nächste Partnerschaft in Europa? Etihad spricht mit Alitalia

Etihad schielt wieder nach Europa. Im Fokus diesmal: Alitalia.

Etihad schielt wieder nach Europa. Im Fokus diesmal: Alitalia.

(Foto: REUTERS)

Etihad Airways aus Abu Dhabi ist wieder auf Shoppingtour in Europa. Angeblich laufen Gespräche mit Alitalia. Die italienische Airline ist ein Dauersanierungsfall. Erst kürzlich räumt sie ein, dass eine dreistellige Millionensumme fehlt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia führt einem Zeitungsbericht zufolge Kooperationsgespräche mit Etihad Airways. Diese könnten auch zur Folge haben, dass Etihad sich an der Verluste schreibenden italienischen Fluggesellschaft beteiligt, berichtete "Il Sole 24 Ore" unter Berufung auf nicht näher genannte Kreise. Alitalia gehört zu 25 Prozent zu Air France-KLM. Branchenkennern zufolge ist es für Etihad eine günstige Gelegenheit, sich in Europa noch breiter machen zu können.

Alitalia ist ein Dauersanierungsfall. Ihr Chef Gabriele Del Torchio hatte erst Anfang Juli eingeräumt, dass die Gesellschaft weitere 250 Millionen Euro braucht. Andernfalls drohe das Aus. Die Anteilseigner - unter ihnen mit 25 Prozent Wettbewerber Air France KLM - wollte der Alitalia-Chef damit aber nicht behelligen. Sie hatten der Airline erst über eine Kapitalerhöhung eine Geldspritze von 95 Millionen Euro zukommen lassen. Bis Ende des Jahres müssen sie weitere 55 Millionen nachschießen. Die zusätzlichen 250 Millionen wünschte sich Del Torchio von den Banken, die ihre Kreditlinie für Alitalia ausweiten sollten. Etihad könnte jetzt der Hoffnungsträger sein, der die Fluglinie wieder zum Breakeven führen soll. Alitalia wollte eine mögliche Beteiligung am Wochenende jedoch nicht kommentieren.

Etihad hält bereits Air Berlin großzügig über Wasser. Sie hat die deutsche Fluggesellschaft wiederholt direkt und indirekt mit Finanzspritzen gestützt. Die aggressiv wachsende Fluglinie aus Abu Dhabi hält seit anderthalb Jahren knapp 30 Prozent. Anfang des Monats hat sich Etihad an der serbischen Jat Airways beteiligt. Außerdem hält die Fluggesellschaft Minderheitsanteile an Air Seychelles, Virgin Australia, Air Lingus und der indischen Jet Airways. 

Dem Zeitungsbericht zufolge reiste Del Torchio bereits vor zwei Wochen zu Gesprächen nach Abu Dhabi. Beide Szenarien seien diskutiert worden: Sowohl eine Kooperation, als auch eine Beteiligung. Es soll nicht das erste Treffen gewesen sein. Derzeit hielten sich Manager von Etihad in Rom auf. Eine erste Prüfung der Bücher sei abgeschlossen, schreibt das Blatt weiter.

Während in Europa viele Airlines rote Zahlen schreiben, geht es mit den Fluggesellschaften vom Persischen Golf unaufhaltsam nach oben. Deshalb ist es auch offen, ob die französisch-niederländische Air France-KLM es zulassen wird, dass Etihad in Europa noch stärker Fuß fasst.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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