Harte Dollar für Rohstoffe Euro-Krise treibt die Preise
02.03.2010, 12:49 UhrDie finanziellen Probleme Griechenlands und anderer hoch verschuldeter Staaten der Euro-Zone wirken sich mehr oder weniger direkt auch auf die Haushaltskassen und Geldbeutel der deutschen Verbraucher aus. Je weiter der Euro nachgibt, desto teurer kommt den Unternehmen der Rohstoffeinkauf an den Weltmärkten.
Unternehmen und Verbraucher bezahlen die Euro-Krise mit steigenden Preisen für importierte Rohstoffe. In Dollar gerechnet fielen die Weltmarktpreise im Februar um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) mit. Umgerechnet in Euro zogen die Preise dagegen um 1,0 Prozent an. "Grund dafür ist der schwächere Euro", sagte HWWI-Experte Klaus Matthies.
Mehr als drei Viertel des globalen Rohstoffhandels werden dem HWWI zufolge in Dollar abgerechnet. "Eine Abwertung des Euros verteuert deshalb die meisten Importe", sagte Matthies. Der Eurokurs ist seit Jahresbeginn von rund 1,44 auf 1,35 Dollar gefallen. Grund ist die Schuldenkrise in Griechenland und anderen Euro-Ländern, die Zweifel am Bestand der Währungsunion geweckt hat.
Das HWWI berechnet seinen Rohstoffpreisindex seit den 60er Jahren. Dafür werden die Weltmarktpreise für 28 Rohstoffe ermittelt. Schwergewicht ist Öl mit einem Anteil von fast zwei Dritteln am Index.
Allein Deutschland importierte 2009 Erdöl und Erdgas im Wert von 55 Mrd. Euro. Das waren ein Drittel weniger als 2008. Neben der schwächeren Nachfrage wegen der weltweiten Rezession wurde der Preis lange Zeit auch vom starken Euro gedrückt.
Quelle: ntv.de, rts