Gewinn bricht ein Euro bremst Deutsche Bank
24.07.2012, 18:43 Uhr
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Belastet von der anhaltenden Finanz- und Staatsschuldenkrise verdient die Deutsche Bank im zweiten Quartal deutlich weniger als erwartet. Die Bank leide unter dem schwachen Euro, so das Management.
Die Euro-Abschwächung verhagelt dem neuen Führungsduo der Deutschen Bank die Quartalsbilanz. Das Institut verdiente nach vorläufigen Zahlen von April bis Juni unter dem Strich rund 700 Mio. Euro, wie der deutsche Marktführer mitteilte. Im Vorjahr hatte der Gewinn noch bei 1,2 Mrd. Euro gelegen. Die in US-Dollar und Britischen Pfund anfallenden Kosten der Bank hätten sich aufgrund des schwächeren Euros umrechnungsbedingt erhöht, erklärte das Institut.
Das Ergebnis vor Steuern schwächte sich den vorläufigen Zahlen zufolge von 1,8 Mrd. Euro auf rund 1 Mrd. Euro ab. Bei den Erträgen erwartet die Deutsche Bank einen Rückgang von 8,5 Mrd. auf rund 8 Mrd. Euro. Die Risikovorsorge für faule Kredite verringerte sich auf rund 400 Mio. Euro. Im Jahr zuvor hatte sie noch bei 464 Mio. Euro gelegen.
Der Investmentbanker Anshu Jain und der frühere Deutschland-Chef Jürgen Fitschen hatten Ende Mai die Führung des Instituts vom langjährigen Vorstandschef Josef Ackermann übernommen. Bereits zum Jahresauftakt hatte die Deutsche Bank einen Gewinnrückgang verzeichnet. Unter dem Strich verdiente das Institut damals mit 1,4 Mrd. Euro gut ein Drittel niedriger aus als im starken Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr geht die Deutsche Bank nun von einem geringeren Gewinn aus als Analysten ihr noch im Frühjahr zugetraut hatten. Damals hatte das Geldhaus auf Basis von Analystenschätzungen einen Nettogewinn von 3 Mrd. Euro nach Ausschüttung einer Dividende angenommen. Den vollständigen Zwischenbericht für das vergangene Quartal will die Deutsche Bank am kommenden Dienstag veröffentlichen.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa