Wirtschaft

Plus durch Buchungstrick Europa behindert Citigroup

Die Citigroup sieht sich im dritten Quartal einem schlechter laufenden Investmentbanking-Geschäft ausgesetzt. Dank eines Buchungstricks - der Neubewertung eigener Schulden - kann das Geldhaus seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich hochschrauben. Auch die viertgrößte US-Bank Wells Fargo verdient mehr.

Hauptsitz der Citigroup in New York.

Hauptsitz der Citigroup in New York.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schuldenkrise in Europa macht auch der US-Großbank Citigroup zu schaffen. Das Investmentbanking-Geschäft sei im dritten Quartal zurückgegangen, berichtete das Geldinstitut in New York.

Wegen der unsicheren Lage halten sich viele Investoren zurück; den Banken entgehen dadurch Einnahmen. Als Stütze erwies sich das Privatkundengeschäft. Insgesamt schnitt der Branchenriese besser ab als erwartet.

Dank eines Buchungstricks - der Neubewertung eigener Schulden - konnte das Wall-Street-Haus seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings um satte 74 Prozent auf unterm Strich 3,8 Milliarden Dollar hochschrauben. Positiv erwies sich zudem, dass die Ausfälle bei den vergebenen Krediten an Eigenheim-Besitzer anhaltend zurückgehen.

"Citi steuert weiter durch eine herausfordernde Wirtschaft", sagte Bankchef Vikram Pandit. Er hatte die Citigroup nach ihrem Beinahe-Kollaps in der Finanzkrise 2008 neu sortiert und im Wesentlichen auf das klassische Bankgeschäft zurechtgestutzt. Der Staat hatte das einstige Vorzeigehaus mit 45 Milliarden Dollar stützen müssen.

Wells Fargo erfüllt Erwartungen

Die viertgrößte US-Bank Wells Fargo hat dank geringerer Kosten für faule Kredite mehr verdient. Das Institut verbuchte netto im dritten Quartal einen Gewinn von 3,84 Milliarden Dollar nach 3,15 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Umgerechnet auf die Aktie entsprach dies 0,72 Dollar.

Die Abschreibungen auf Darlehen sanken in dem Vierteljahr unterm Strich auf 2,6 Milliarden Dollar, das waren 227 Millionen Dollar weniger als im Quartal davor. Die Einnahmen erreichten 19,6 Milliarden Dollar. Experten hatten einen Gewinn je Aktie von 0,73 Dollar erwartet.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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