Wirtschaft

Deutschland bleibt die Ausnahme Eurozone steuert in Rezession

Immer mehr Schatten auf dem Euro

Immer mehr Schatten auf dem Euro

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands Exportstärke verlert zwar an Dynamik, dem Wirtschaftswachstum schadet das bisher aber noch nicht. Ganz im Gegensatz zum Rest der Eurozone. Die marschiert Experten zufolge schnurstracks auf eine Rezession zu. Hauptgrund dafür ist die Schuldenkrise, die immer weiter um sich greift.

Die Konjunktur in der Eurozone gerät zunehmend unter die Räder der Schuldenkrise und steuert direkt in eine Rezession. Deutschland steht bislang zwar robust da. Allerdings sind die Exporte in die Eurozone deutlich zurückgegangen. Im April blieben die Ausfuhren der deutschen Unternehmen in die Länder der Eurozone weit unter dem Niveau des Vorjahres. Der Exportwert sank um 3,6 Prozent auf 33,1 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Importe aus der Eurozone gingen im selben Zeitraum um 0,6 Prozent auf 32,8 Mrd. Euro zurück.

Vor allen wegen der Bremsspuren im Außenhandel mit dem Euroraum sanken die deutschen Exporte im April kalender- und saisonbereinigt insgesamt um 1,7 Prozent. Die Einfuhren gingen um 4,8 Prozent zurück. Angesichts der robusten globalen Nachfrage dürften die Exporte in den kommenden Monaten aber wieder zulegen. Sein Exportplus verdankt Deutschland derzeit ausschließlich den Ländern außerhalb der Europäischen Union, wie etwa China.

Deutschland bleibt die Ausnahme

Die Bundesbank verbreitete dennoch Zuversicht. Aus ihrer Sicht wird die Schuldenkrise den Aufschwung in Deutschland nicht stoppen. "Ich gehe davon aus, dass die expansiven Kräfte die Oberhand behalten", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann bei der Präsentation der jüngsten Konjunkturprognose der Bundesbank. Allerdings dürfe die Staatsschuldenkrise nicht eskalieren.

Die Notenbank hob ihre deutsche Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich von 0,6 Prozent auf 1,0 Prozent an. 2013 werde die deutsche Wirtschaftsleitung um 1,6 Prozent zulegen statt wie zuletzt prognostiziert um 1,8 Prozent.

Spanien und Frankreich mit Problemen

Im Gegensatz zu Deutschland aber stecken viele große Länder der Eurozone in einer schweren Krise - etwa Spanien. Die viertgrößte Volkswirtschaft des Euroraums ist von einer massiven Bankenkrise gebeutelt und kämpft mit einem zu hohen Staatsdefizit, die Konjunktur ist eingebrochen.

Auch die Konjunkturaussichten Frankreichs, der zweitgrößten Volkswirtschaft des Euroraums, verschlechtern sich weiter. Die Banque de France revidierte ihre Prognosen fürs zweite Quartal nach unten. Erwartete sie bisher eine Stagnation, so geht sie jetzt von einer um 0,1 Prozent schrumpfenden Wirtschaftsleistung aus. Im 1. Quartal hatte Frankreichs Wirtschaft Null-Wachstum verzeichnet.

Die Europäischen Zentralbank hatte jüngst eine leichte Rezession für die Eurozone vorhergesagt. Eine dramatische Verschlechterung sehen die Währungshüter trotz der wiederaufgeflammten Schuldenkrise aber nicht, wie EZB-Präsident Mario Draghi deutlich gemacht hatte. Die EZB erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im laufenden Jahr um 0,1 Prozent sinken wird. Im Jahresverlauf dürfte sich die Wirtschaft im Euroraum allmählich wieder erholen.

Im 1. Quartal 2012 war die Wirtschaft in den Euroländern auf der Stelle getreten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) blieb im Vergleich zum Schlussquartal 2011 laut Eurostat unverändert. Im Schlussquartal war das BIP um 0,3 Prozent gesunken.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen