Börsengang fest im Blick Evonik kommt mit breiter Brust
16.03.2011, 10:28 UhrEvonik verzeichnet ein sehr gutes Jahr 2010. Durch ein rasantes Wachstum der Chemie-Sparte verzeichnet der Konzern einen Gewinnsprung. Für das kommende Jahr ist der Gang auf das Börsenparkett geplant. Laut Konzernchef Engel sind dafür die Hausaufgaben gemacht worden.

Klaus Engel baut Evonik um.
(Foto: dpa)
Der Essener Evonik-Konzern strebt an die Börse. "Einen Börsengang können wir uns innerhalb der kommenden 15 Monate gut vorstellen", sagte Konzernchef Klaus Engel. Die Anteilseigner - die RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC - müssen aber noch grünes Licht geben. "Wir haben unsere Hausaufgaben jedenfalls gemacht", betonte Engel. Evonik hatte 2010 einen Umsatz- und Gewinnsprung verbucht.
Evonik könnte im kommenden Jahr den Sprung auf das Börsenparkett wagen, hatten bereits mehrere Insider gesagt. Der Fahrplan für eine Entscheidung der Eigner steht schon: Einem Schreiben der RAG-Stiftung zufolge soll die Prüfung, "ob und ggf. wann ein Börsengang der Evonik konkret ins Auge gefasst werden sollte", noch im März abgeschlossen werden. Am 12. April solle dann das mächtige Kuratorium der Stiftung entscheiden.
Das Initial Public Offering (IPO) von Evonik könnte Milliarden einbringen. CVC hatte 2008 für den Evonik-Anteil von 25,01 Prozent rund 2,4 Milliarden Euro gezahlt. Bei einem Börsengang würde der gesamte Konzern nun wohl mit deutlich mehr als zehn Milliarden Euro bewertet.
Ziele übertroffen
Der Gewinnsprung kam durch das rasante Wachstum der Chemie-Sparte zustande. Evonik konnte seinen Umsatz um 26 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro steigern, der operative Ertrag (Ebit) kletterte um 89 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, der Konzerngewinn schoss auf 734 (Vorjahr: 240) Millionen Euro in die Höhe. 2011 will Konzernchef Klaus Engel den Umsatz leicht steigern, das operative Ergebnis wird auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Der Essener Konzern konnte mit den Zahlen für 2010 seine eigenen Ziele übertreffen. Evonik hatte angekündigt, 2010 den Umsatz im Konzern um über 20 Prozent steigern zu wollen, der operative Gewinn sollte "erheblich" über dem Vorjahr liegen.
Engel baut Evonik zu einem Spezialchemiekonzern um. Von der Mehrheit an seinem Energiegeschäft hatte sich Evonik Ende 2010 getrennt. Anteile des Immobiliengeschäfts, das derzeit neu aufgestellt wird, könnten "mittelfristig" abgegeben werden, hieß es in der Pressemitteilung.
Quelle: ntv.de, rts