Der Mischkonzern Evonik will Teile seiner Geschäftsfelder zu Geld machen. Im neuen Jahr sollen die Vorbereitungen für einen Börsengang der Immobilientochter beginnen. Beim Energiegeschäft will Evonik einen Partner mit ins Boot nehmen.

Der Essener Mischkonzern Evonik steht Berichten zufolge vor dem milliardenschweren Börsengang seiner Wohnungstochter. Die Vorbereitungen für den Sprung an den Kapitalmarkt sollten kurz nach der Jahreswende beginnen, berichtete die "Financial Times Deutschland" ("FTD"). Auf dem Kurszettel solle die Aktie dann in etwa in zwei Jahren auftauchen. Auch andere Zeitungen berichten von derartigen Überlegungen.

In einer ersten Stufe soll den Berichten zufolge die 100-Prozent-Tochter Evonik Immobilien mit dem Wohnungsbetreiber THS fusioniert werden, an dem Evonik und die Gewerkschaft IG BCE zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ergebnis wäre der mit 130.000 Wohnungen drittgrößte Vermieter Deutschlands. Gemessen an früheren Verkäufen dürfte der Wert der Wohnungen laut "FTD" bei fünf bis sechs Milliarden Euro liegen.

Energiesparte teilversilbern   

Evonik wolle auch einen Teil seiner Energiesparte zu Geld machen, hieß es weiter. "Wir nehmen Partner ins Energiegeschäft, behalten es aber als Beteiligungsunternehmen im Konzern", wird eine mit den Vorgängen vertraute Person von der "FTD" zitiert. Auf einer Aufsichtsratssitzung sei der Strategieschwenk abgesegnet worden.

Damit treibt das Unternehmen mit den drei Geschäftsfeldern Chemie, Kraftwerke und Immobilien die Konzentration auf das Kerngeschäft Spezialchemie voran. Bereits jetzt ist das der größte Umsatzbringer für den Konzern, der 2007 aus dem Bergbauunternehmen RAG und der Chemiefirma Degussa entstand.