Wirtschaft

Kehrtwende im zweiten Halbjahr Evonik weckt Hoffnungen

Bei Evonik gehen Sparbemühungen und Nachfrageerholung eine aus Sicht des Managements günstige Verbindung ein: Der Mischkonzern kehrt in die Gewinnzone zurück. Das Jahr 2010 startet vielversprechend. Die Eigentümer können sich freuen.

Das Jahr kann kommen, Evonik-Chef Klaus Engel fühlt sich bereit.

Das Jahr kann kommen, Evonik-Chef Klaus Engel fühlt sich bereit.

(Foto: dpa)

Der Essener Chemie- und Mischkonzern Evonik rechnet nach dem Krisenjahr 2009 wieder mit Umsatzwachstum und einem operativen Ergebnis mindestens auf Vorjahreshöhe. "In die ersten beiden Monate 2010 ist Evonik gut gestartet", sagte Konzernchef Klaus Engel bei der Bilanzvorlage. Dank eines strikten Sparprogramms und besserer Geschäfte im zweiten Halbjahr habe der Konzern 2009 einen Gewinneinbruch vermieden. Außerdem sieht Engel erste Gespräche für den geplanten Konzernumbau auf gutem Weg.

2009 war von rückläufigen Geschäften gekennzeichnet. Der Umsatz ging um 18 Prozent auf 13,1 Mrd. Euro zurück, das Konzernergebnis schrumpfte auf 240 Mio. Euro (Vorjahr: 281 Mio. Euro). Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (Ebitda) ging um sechs Prozent auf zwei Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich stand ein Konzerngewinn von 29 Mio. Euro nach einem Verlust von 311 Mio. Euro im Vorjahr. Für Investitionen gab Evonik 849 Mio. Euro aus. Zugleich bauten die Essener die Schulden um ein Viertel ab.

Das Unternehmen will seine Immobiliensparte mit der zur Hälfte gewerkschaftseigenen THS zusammenlegen und als dann drittgrößtes deutsches Wohnungsunternehmen an den Kapitalmarkt bringen. Für die Kraftwerkssparte würden Partner gesucht, Evonik will aber die Mehrheit behalten. Das Kerngeschäft Spezialchemie, das bereits rund drei Viertel zum Umsatz beiträgt, will Evonik ausbauen. In der Krise böten sich dazu große Möglichkeiten, sagte Engel.

Segensreiche Kurzarbeit

Mit Kurzarbeit, Bonuskürzungen, Verzicht auf Gehaltserhöhungen und anderen Spareinschnitten seien die Kosten 2009 um mehr als 500 Mio. Euro verringert worden, sagte Engel. Evonik werde weiter sparen, hieß es. Vom Jahr 2012 an will Engel Kostensenkungen in einem Umfang von 500 Mio. Euro pro Jahr erreichen. "Zugleich ist der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2012 vereinbart worden", sagte Engel.

Evonik ist aus der alten Ruhrkohle AG (RAG) und dem Spezialchemie- Unternehmen Degussa hervorgegangen und beschäftigt knapp 39.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zu einem Viertel dem Finanzinvestor CVC und zu knapp drei Vierteln der RAG-Stiftung, die nach dem Steinkohlekompromiss aus den Evonik-Erlösen die dauerhaften Folgekosten für den deutschen Steinkohlebergbau abdeckt. Für 2009 würden vinsgesamt 320 Mio. Euro Dividende an die Eigner überwiesen, sagte Engel.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen