Wirtschaft

Kein Investor will Anteile kaufen Evonik will Börsenpläne abblasen

Nach Angaben von Insider beim Mehrheitseigner RAG-Stiftung will der Chemieriese Evonik am Montag seinen Börsengang abblasen.

Nach Angaben von Insider beim Mehrheitseigner RAG-Stiftung will der Chemieriese Evonik am Montag seinen Börsengang abblasen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schuldenkrise macht dem Chemieunternehmen Evonik offenbar einen Strich durch die Rechnung: Finanzkreisen zufolge will Evonik die Pläne für seinen Börsengang am Montag abblasen, weil sich nicht genügend Investoren finden. Im momentanen Marktumfeld ließe sich bei einem Verkauf kein guter Preis erzielen, hieß es.

Die milliardenschweren Börsenpläne des Chemieriesen Evonik  sind nach Angaben aus Kreisen des Kuratoriums des Mehrheitseigners RAG-Stiftung gescheitert. Bei Beratungen mit den für den Börsengang zuständigen Banken sei klar geworden, dass zentrale Voraussetzungen für den Sprung aufs Börsenparkett nicht erfüllt seien, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Finanzkreisen zufolge fand am Freitag ein Treffen am Flughafen Düsseldorf statt.

Dabei sei klar geworden, dass es trotz monatelanger Vorbereitungen der Banken Deutsche Bank  und Goldman Sachs weder die vom Mehrheitseigner geforderte Klarheit für die Preisspanne und das Volumen eines Börsenganges gebe noch verbindliche Zusagen von Investoren, Evonik-Anteile zu kaufen. "Der Börsengang wird am Montag abgesagt werden", sagte ein Insider. Das Scheitern der Pläne sei sicher, sagte ein weiterer Insider. Ein Sprecher der RAG-Stifung wollte sich dazu nicht äußern.

Das Kuratorium der RAG-Stiftung wolle am Montag ab 14.00 Uhr beraten, hieß es weiter. Danach werde die Absage erfolgen. "Die Entwicklung auf den Finanzmärkten seit Ende Mai bewirkt eine zunehmende Unsicherheit, ob Erlöse erreichbar sind, die dem Wert von Evonik gerecht werden", hatte die RAG-Stiftung bereits eingeräumt. "Eine angemessene Bewertung der Evonik und Transaktionssicherheit sind Voraussetzungen für den Börsengang", hatte die Stiftung betont. Ohne diese "wird der IPO der Evonik abgebrochen". Dies werde nun erfolgen, hieß es in Kuratoriumskreisen. Die Stiftung ist Mehrheitseigner von Evonik, die übrigen 25,01 Prozent der Anteile liegen beim Finanzinvestor CVC.

Quelle: ntv.de, rts

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