Milliarden-IPO für 2012 geplant Evonik will an die Börse
09.03.2011, 16:53 UhrBei Evonik werden Nägel mit Köpfen gemacht. Der Mischkonzern plant für das kommende Jahr den Gang auf das Börsenparkett. Sein IPO könnte Milliarden einbringen und damit zu einem der größten deutschen Börsengänge seit Jahren werden.

Laut Klaus Engel ist Evonik für den Börsengang gerüstet.
(Foto: dpa)
Der Essener Mischkonzern Evonik steuert auf einen milliardenschweren Börsengang zu. Im kommenden Jahr könnte Evonik den Sprung auf das Börsenparkett wagen, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Der Fahrplan für eine Entscheidung steht bereits: Nach Schreiben der RAG-Stiftung soll die Prüfung, "ob und ggf. wann ein Börsengang der Evonik konkret ins Auge gefasst werden sollte", noch im März abgeschlossen werden. Am 12. April solle dann das mächtige Kuratorium der Stiftung entscheiden.
Evonik selbst will seine Schlagkraft erhöhen und trennt sich deshalb von Randbereichen. Finanzkreisen zufolge soll noch im März über einen Verkauf der Industrieruße-Sparte entschieden werden, für die drei Finanzinvestoren je rund eine Milliarde Euro bieten. Favorit sei dabei der Chemie-Spezialist Advent.
Der Minderheitseigner CVC sieht Evonik bereits auf Kurs zu einem der größten deutschen Börsengänge seit Jahren: Das Unternehmen könne durchaus vor 2013 auf dem Kurszettel erscheinen, sagte der CVC-Deutschland-Chef Steven Koltes. Die Stiftung, unter deren Dach der subventionierte deutsche Steinkohlebergbau gebündelt ist, hält knapp 75 Prozent der Evonik-Anteile. Evonik-Chef Klaus Engel hatte immer wieder betont, der Konzern sei für den Gang aufs Börsenparkett gerüstet.
Kandidat für den Dax?
Das Initial Public Offering (IPO) von Evonik könnte Milliarden einbringen. Der Konzern fuhr 2009 einen Umsatz von knapp über 13 Milliarden Euro ein. CVC hatte 2008 für den Evonik-Anteil von 25,01 Prozent rund 2,4 Milliarden Euro gezahlt. Bei einem Börsengang würde der gesamte Konzern nun wohl mit deutlich mehr als zehn Milliarden Euro bewertet.
Vergleichbare europäische Unternehmen sind derzeit im Schnitt mit dem Siebenfachen des operativen Gewinns (Ebitda) bewertet, der bei Evonik 2009 bei rund zwei Milliarden Euro lag. Koltes hatte prognostiziert, dass Evonik in den Dax aufsteigen könnte.
Offen ist zudem noch die Verteilung der Einnahmen aus einem etwaigen Börsengang. Die Stiftung muss für die künftigen Lasten aus dem Steinkohlebergbau gerade stehen. Dem mächtigen Kuratorium der RAG-Stiftung gehören Vertreter des Bundes, der Länder und der Gewerkschaft IG BCE an.
Quelle: ntv.de, rts