Wirtschaft

Woher stammen die Millionen? Ex-BayernLB-Vorstand verhaftet

Die Münchner Staatsanwaltschaft sieht sich in Fall des ehemaligen Risikovorstands der BayernLB, Gribkowsky, zum Handeln gezwungen. Sie lässt ihn wegen der ungeklärten Herkunft seines Vermögens in Höhe von 50 Millionen US-Dollar verhaften. Gegen den Manager besteht der Verdacht der Untreue und Steuerhinterziehung.

Gerhard Gribkowsky

Gerhard Gribkowsky

(Foto: dpa)

Der frühere BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky ist verhaftet worden. Der Manager war wegen der ungeklärten Herkunft eines Vermögens in Höhe von 50 Millionen US-Dollar in das Visier der Münchner Staatsanwaltschaft geraten. Es besteht der dringende Verdacht auf Untreue und Steuerhinterziehung, wie die Behörde in München mitteilte.

Gribkowsky soll ersten Ermittlungen zufolge für den Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 Zuwendungen erhalten haben, die als Beraterverträge getarnt gewesen sein sollen, wie es hieß. Die Summe von 50 Millionen Dollar sei in Deutschland aber nicht versteuert worden. Gribkowsky habe das Geld in seiner Amtszeit aus Mauritius und der Karibik erhalten und in einer österreichischen Privatstiftung angelegt.

Medienberichten zufolge hatte Gribkowsky 2007 ohne Wissen der BayernLB in Salzburg die "Sonnenschein Privatstiftung" gegründet und in einer Tochterfirma der Stiftung das Vermögen angelegt. Von den 50 Millionen Dollar seien nach Steuern in Österreich knapp 25 Millionen Euro übriggeblieben.

In HGAA-Deal verwickelt

Gribkowsky war von 2002 bis 2008 als Vorstandsmitglied für die Risikosteuerung und Vermeidung von Kreditausfällen zuständig und verkaufte federführend den Anteil der BayernLB an der Rennserie. Hintergrund ist die Pleite des einstigen Medienmoguls Leo Kirch, dem die BayernLB zwei Milliarden Euro geliehen hatte. Die Landesbank hatte das Kirch-Engagement bei der Formel 1 übernommen, um durch einen späteren Verkauf der Rennserie wieder zu ihrem Geld zu kommen.

Gribkowsky steht neben anderen Topmanagern der Bank auch wegen des umstrittenen Kaufs der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) im Visier der Strafverfolger. Gribkowsky schweigt bislang zu den Anschuldigungen. Auch sein österreichischer Anwalt gab bislang keine Stellungnahme ab. Auch die BayernLB hält sich bedeckt.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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