Wirtschaft

Unsere Königsdisziplin Exporte brechen massiv ein

Verlieren wir den Titel?

Verlieren wir den Titel?

(Foto: REUTERS)

Die weltweite Wirtschaftskrise hat die Exporte deutscher Unternehmen im ersten Halbjahr massiv  einbrechen lassen. Insgesamt lieferten deutsche Firmen zwischen Januar und Juni Waren im Wert von 391,2 Mrd. Euro ins Ausland, was einem Rückgang von 23,5 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 entsprach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Der Wert nach Deutschland eingeführter Produkte schrumpfte demnach im gleichen Zeitraum um 18,2 Prozent auf 333,5 Mrd. Euro. Deutschland erwirtschaftete damit trotz Krise einen Außenhandelsüberschuss von 57,7 Mrd. Euro. 2008 verzeichnete die Exportbranche noch ein Plus in der Handelsbilanz von 103,6 Mrd. Euro.

Dickes Minus bei Russland

Mit den aktuellen Zahlen präzisierte die Statistikbehörde vorläufige Angaben aus den vergangenen Wochen. Besonders stark zurückgegangen sind zwischen Januar und Juni demnach die Exporte nach Irland mit einem Minus von über 41 Prozent sowie nach Spanien und Ungarn mit einem Rückgang um etwa 38 Prozent, teilten die Statistiker mit. Insgesamt seien die Exporte in EU-Länder um 24,3 Prozent geschrumpft auf knapp 250 Mrd. Euro.

Die Exporte in Drittstaaten fielen den Statistikern zufolge insgesamt weniger stark um 21,9 Prozent. Ein besonders heftiges Minus verzeichneten allerdings die Ausfuhren nach Russland mit einem Rückgang um fast 39 Prozent. In die Türkei gingen die  Ausfuhren demnach um fast 36 Prozent ebenfalls stark zurück. Die  Exporte in die USA seien um rund 27 Prozent geschrumpft.

Hoffnungsschimmer?

Trotz des massiven Rückgangs des Außenhandels im ersten Halbjahr  hatte es bei den Exporten in den Sommermonaten jedoch zuletzt bereits erste Zeichen einer Aufhellung gegeben. Im Juni und Juli stiegen die Exportumsätze im Vergleich zu den Vormonaten jeweils deutlich an. Dennoch lagen die Einnahmen aus dem Außenhandel weiter deutlich unter den Werten der Vorjahresmonate.

Bei den Einfuhren nach Deutschland in der ersten Jahreshälfte sei insbesondere beim Außenhandel mit skandinavischen Staaten ein starker Rückgang zu verzeichnen gewesen, teilte das Statistikamt mit. Die Importe aus Finnland schrumpften demnach um 37,7 Prozent, die Einfuhren aus Schweden brachen um 31,2 Prozent ein. Daneben gingen bei Ländern außerhalb der EU insbesondere die Einfuhren aus Russland stark zurück mit einem Minus von fast 34 Prozent und aus Japan mit einem Rückgang von knapp 23 Prozent.

Deutschland droht nach Einschätzung der Welthandelsorganisation WTO in diesem Jahr seinen Titel als Exportweltmeister an China zu verlieren. Die Bundesrepublik hält den Titel seit dem Jahr 2003.

Quelle: ntv.de, AFP

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