Rezession sorgt für Dämpfer Exporte sinken
09.10.2009, 08:30 Uhr
Flaute im Export: Es könnte zum ersten Mal seit 1993 einen Rückgang im Gesamtjahr geben.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Deutschlands Export-Weltmeister mussten im August einen Rückschlag hinnehmen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Ausfuhren um 1,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Exporte gar um 20 Prozent niedriger.
Die deutschen Exporteure haben im August einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Sie setzten 1,8 Prozent weniger im Ausland um als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war das erste Minus nach zuvor drei Anstiegen in Folge. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem kalender- und saisonbereinigten Plus von 1,7 Prozent gerechnet. Im Juli hatte es einen Anstieg von 1,7 Prozent gegeben, im Juni sogar von 6,4 Prozent.
Wie stark der Exportweltmeister noch immer unter den Folgen der globalen Rezession leidet, zeigt auch der Vergleich mit dem Vorjahresergebnis. Insgesamt wurden Waren im Wert von 60,4 Milliarden Euro ausgeführt - das waren 20,0 Prozent weniger als im August 2008. In den ersten acht Monaten setzten die Unternehmen sogar 22,3 Prozent weniger im Ausland um als ein Jahr zuvor.
Umsatzrückgang im Gesamtjahr möglich
Der Exportverband BGA erwartet für 2009 einen Umsatzrückgang von etwa 18 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Bestehen der Bundesrepublik. Für 2010 rechnet BGA-Präsident Anton Börner wieder mit einem Wachstum von fünf bis zehn Prozent.
Die Einfuhren stiegen im August um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Insgesamt wurden Waren im Wert von 52,2 Milliarden Euro importiert. Das waren 19,3 Prozent weniger als im August 2008.
Quelle: ntv.de, mme/dpa