Weitere Hiobsbotschaft aus den USA Exporteure erleiden Rückschlag
11.08.2010, 16:08 UhrDie Exporte aus China und Deutschland befinden sich auf dem aufsteigenden Ast; der US-Außenhandel schwächelt dagegen. Im Juni wird das Ausfuhrvolumen der Vereinigten Staaten sogar wieder kleiner.
Die US-Exporteure haben anders als ihre Konkurrenten aus China und Deutschland im Juni einen Rückschlag erlitten. Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen schrumpften um 1,3 Prozent auf 150,5 Milliarden Dollar, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Das ist das schlechteste Ergebnis seit April 2009.
Während die Autoexporte so stark zulegten wie seit Oktober 2008 nicht mehr, schrumpften die Ausfuhren von Vorleistungs- und Kapitalgütern sowie Lebensmitteln.
Dagegen zogen die Importe um drei Prozent auf 200,3 Milliarden Dollar ab. Das ist der höchste Wert seit Herbst 2008, als sich die Wirtschaftskrise durch den Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers rasant beschleunigte. Besonders kräftig stieg die Nachfrage nach Konsumgütern. Das Außenhandelsdefizit - die Differenz zwischen Exporten und Importen - weitete sich um 18,8 Prozent auf 49,9 Milliarden Dollar aus. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Fehlbetrag von 42,0 Milliarden Dollar gerechnet.
Yuan-Debatte hält an
Besonders groß ist das Handelsdefizit mit China, das mit 26,2 Milliarden Dollar so hoch ausfiel wie seit über anderthalb Jahren nicht mehr. US-Politiker werfen der Volksrepublik vor, sich mit einem künstlich niedrig gehaltenen Yuan Wettbewerbsvorteile zu erschleichen. Einige Kongressabgeordnete halten die chinesische Währung für mindestens 25 Prozent unterbewertet. Zwar hat die Regierung in Peking die Kopplung des Yuan an den Dollar im Juni aufgegeben, doch hat die Währung seither kaum aufgewertet.
Das US-Handelsbilanzdefizit wird an den Märkten mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Weil die USA mehr konsumieren als sie produzieren, muss die Lücke durch massive Kapitalzuflüsse aus dem Ausland geschlossen werden.
Quelle: ntv.de, rts