Wirtschaft

Von Vkontakte bis Kayak Facebook schockt Internet-IPOs

Der Bär hat bei Facebook derzeit börsentechnisch das Sagen.

Der Bär hat bei Facebook derzeit börsentechnisch das Sagen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Reisesuchmaschine Kayak will an die Börse. Doch das Facebook-Debakel lässt die Pläne des US-Unternehmens wieder in der Schublade verschwinden. Und das ist kein Einzelfall. Die Investoren sind laut Marktteilnehmern auf breiter Front abgeschreckt.

Nach dem verpatzten Börsengang von Facebook wird es so schnell kein weiteres großes Initial Public Offering (IPO) an der New Yorker Börse geben. So legte die US-amerikanische Reisesuchmaschine Kayak nach Informationen des "Wall Street Journal" die für diese Woche erwartete "Roadshow" auf Eis, bei der die Aktie potenziellen Investoren vorgestellt werden sollte. Das Unternehmen wolle jetzt erst einmal den Appetit der Investoren auf Internet-Aktien prüfen, hieß es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Bereits Anfang der Woche hatte der Gründer des russischen Facebook-Nachahmers Vkontakte, Pawel Durow, erklärt, sein Unternehmen plane bis auf weiteres kein IPO mehr, weil der Facebook-Flop die Investoren abgeschreckt habe.

Meta
Meta 765,70

Facebook war hatte am 18. Mai sein Börsendebüt an der US-Hightech-Börse Nasdaq gegeben. Der Ausgabepreis lag bei 38 Dollar. Dieses Niveau konnte im Anschluss nur durch Stützungskäufe der begleitenden Banken wie tewa Morgan Stanley gehalten werden. Den Bankern wird eine deutliche Mitschuld an Facebooks verpatztem Börsengang vorgeworfen: Sie hätten sich bei der Nachfrage verschätzt und deshalb sei der Preis zu hoch angesetzt worden. Von Anfang an gab es Kritiker, die den bei 104,1 Mrd. Dollar angesetzten Wert des Unternehmens für übertrieben hielten.

Mittlerweile liegt die Marktkapitalisierung nur noch bei etwa 78 Mrd. Dollar und damit rund ein Viertel niedriger als beim Börsenstart. Der Aktienkurs fiel in den vergangenen Handelstagen um rund 10 Dollar und lag am Mittwoch zeitweise unter der 28-Dollar-Marke.

Aus Facebook-Fehlern lernen

Kayak wird bei den Börsenplänen ebenso wie Facebook federführend von der Investmentbank Morgan Stanley unterstützt. Dem "Wall Street Journal" zufolge will Kayak die Facebook-Erfahrung berücksichtigen und eher eine "konservative" Bewertung anstreben.

Auf der Website von Kayak kann man nach Flügen, Übernachtungen und Mietwagen-Angeboten suchen. Eine Sprecherin sagte der Zeitung, man könne nicht von einer Verschiebung der Börsenpläne sprechen, weil kein fester Termin angekündigt worden sei. "Wir warten, bis die Marktbedingungen unseren Anforderungen entsprechen", erklärte sie. Kayak hatte den Börsengang bereits vor eineinhalb Jahren angemeldet.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen