Neue Vorwürfe Fall Gribkowsky ausgeweitet
16.05.2011, 20:13 UhrDie Staatsanwaltschaft München wirft dem früheren Risiko-Vorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsy, in einem weiteren Fall Beihilfe zur Untreue und Steuerhinterziehung vor. Das sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München, Barbara Stockinger, dem "Münchner Merkur".
Demnach sei neben der 50-Millionen-Dollar-Zahlung im Zusammenhang mit dem Formel-1-Verkauf auch ein Grundstücksgeschäft 2008 nicht korrekt abgelaufen. Der 53 Jahre alte Ex-Landesbanker wird aber in diesem Fall nicht der Untreue beschuldigt, sondern soll einem Dritten geholfen haben.
Das Geschäft sei Teil eines Beratungsvertrages gewesen, zitiert die Zeitung Stockinger. Insgesamt gehe es um eine Summe von 250.000 Euro. Begünstigter sei eine Firma gewesen, die in Verbindung mit Gribkowsky stehe. Zur Identität des Dritten machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Er stehe aber nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht in Verbindung mit der BayernLB, der Formel-1-Gesellschaft Bambino oder Formel-1-Chef Bernie Ecclestone.
Neuer Haftbefehl
Gribkowsky war bis 2008 als Vorstand für die Risikosteuerung und Vermeidung von Kreditausfällen bei der BayernLB verantwortlich. Er sitzt seit Anfang Januar in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Ex-Manager für den Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB an einen Finanzinvestor insgesamt 50 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern kassierte. Das Geld soll er in einer österreichischen Privatstiftung angelegt haben.
Dem Bericht zufolge erließ das Amtsgericht München zudem einen neuen Haftbefehl gegen Gribkowsky wegen der bekannten und der neuen Vorwürfe. Dagegen sei durch Gribkowskys Anwalt erneut Beschwerde eingelegt worden. Laut "Münchner Merkur" wollte sich die BayernLB nicht zu den neuen Vorwürfen äußern, Gribkowskys Verteidiger Reinhard Höß sei zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar gewesen.
Quelle: ntv.de, dpa