Wirtschaft

Stärkster Rückgang seit 1949 Fallende Erzeugerpreise

Der Rückgang der deutschen Erzeugerpreise hat sich im Juli unerwartet deutlich beschleunigt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, unterschritten die Erzeugerpreise ihr Vorjahresniveau um 7,8 Prozent.

Das ist der stärkste bislang gemessene Preisrückgang binnen Jahresfrist seit Beginn der Erzeugerpreisstatistik im Jahr 1949. Damit lagen die Erzeugerpreise im Juli 2009 wieder etwa auf dem Niveau vom Mai 2007.

Sinkende Energiepreise helfen auch den Landwirten.

Sinkende Energiepreise helfen auch den Landwirten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Volkswirte hatten für Juli eine Jahresrate von minus 6,6 Prozent prognostiziert, nachdem sich der Rückgang im Juni auf 4,6 Prozent belaufen hatte. Gegenüber dem Vormonat sanken die Erzeugerpreise im Juli überraschend deutlich um 1,5 Prozent, während Volkswirte ein Minus von 0,2 Prozent prognostiziert hatten. Im Juni waren die Preise auf Erzeugerebene um 0,1 Prozent zum Vormonat zurückgegangen.

Grund für die hohe negative Jahresteuerungsrate war erneut die Preisentwicklung bei Energie. Im Vorjahresmonat hatten die hohen Energiepreise zum bisherigen Höchststand des Erzeugerpreisindex geführt. Seitdem sind die Energiepreise stark gefallen: Sie lagen im Juli 2009 um 16,5 Prozent unter denen von Juli 2008 und sanken gegenüber dem Vormonat um 4,5 Prozent.

Preiseinbruch bei Öl und Gas

Damit sind der Statistikbehörde zufolge mehr als zwei Drittel der Veränderung des Gesamtindex gegenüber Juli 2008 auf die Preisentwicklung bei Energie zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung von Energie sanken die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 3,6 Prozent und gegenüber Juni um 0,2 Prozent.

Die Preise der drei Hauptenergieträger Mineralölerzeugnisse, elektrischer Strom und Erdgas wiesen im Vorjahresvergleich einen unterschiedlich stark ausgeprägten Rückgang auf. So waren Mineralölerzeugnisse insgesamt um 28,8 Prozent billiger, und Erdgas kostete insgesamt 21,8 Prozent weniger als im Juli 2008. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand im Dezember 2008 sanken die Erdgaspreise sogar um 31,1 Prozent. Über alle Abnehmergruppen hinweg betrachtet lagen im Juli die Preise für elektrischen Strom um 10,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Die Preise für Vorleistungsgüter sanken auf Jahressicht um 7,9 Prozent. Zu dem starken Rückgang trugen in besonderem Maße die Preise für Metalle bei. Sie lagen um 23,8 Prozent niedriger als im Juli 2008. Die Preise für Verbrauchsgüter sanken auf Jahressicht um durchschnittlich 2,0 Prozent. Nahrungsmittel waren insgesamt um 4,8 Prozent günstiger als im Vorjahr. Für Investitionsgüter lag die Jahresteuerungsrate bei plus 0,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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