Wirtschaft

Sorge vor neuem Finanz-Kollaps Fed fordert höhere Kapitalpolster für Banken

Die US-Notenbank Fed mit ihrer Chefin Janet Yellen will das Bankensystem krisenfester machen.

Die US-Notenbank Fed mit ihrer Chefin Janet Yellen will das Bankensystem krisenfester machen.

(Foto: Reuters)

Steuergelder sollen es nicht mehr sein, die am Ende das Bankensystem in den USA retten: Die Notenbank Fed fordert deshalb einen höheren Anteil an Eigenkapital bei den wichtigsten US-Großbanken - sie sollen auf diese Weise krisenfester werden.

Die USA ziehen rund sieben Jahre nach der Finanzkrise die Daumenschrauben für ihre Geldhäuser weiter an. Die US-Notenbank Fed legte nun ihre genauen Pläne vor, wie sie die Vorgaben für die acht größten Banken des Landes verschärfen wird. Dem Vorschlag zufolge wäre bei den acht größten US-Banken ein zusätzlicher Kapitalpuffer zwischen 1 und 4,5 Prozent der Risikoaktiva erforderlich - abhängig davon, wie die Fed die jeweilige Bedeutung einer Bank für das Finanzsystem einschätzt.

Die Regeln zielen vor allem auf die sogenannten systemrelevanten Akteure - diese können durch ihre starken Verflechtungen mit den restlichen Finanzmärkten im Krisenszenario zu einer Belastung für die ganze Wirtschaft werden. Wenn unter Investoren Panik ausbricht, werden sofort alle verfügbaren Mittel abgezogen. Damit der Finanzsektor dann nicht wieder mit Steuergeldern vor dem Infarkt bewahrt werden muss, sollen die Großbanken mehr Geld für Notfälle zur Seite legen.

US-Regeln strenger als internationale Vorgaben

Die US-Institute müssen damit in Zukunft deutlich strengere Vorgaben erfüllen als in der internationalen Richtlinie Basel III vorgesehen. Die acht größten US-Banken müssten fast doppelt so viel Kapital vorhalten als ihre ausländischen Wettbewerber. Damit werden Sorgen aus der US-Bankenbranche wegen weltweiter Wettbewerbs-Nachteile nicht berücksichtigt.

Die neuen Regeln sollen erst ab 2019 voll gelten, der Fed zufolge erfüllen die meisten betroffenen Banken sie aber schon jetzt: Vertreter der Notenbank sagten, fast alle der acht größten US-Banken könnten die zusätzlichen Kapitalerfordernisse jetzt schon aufbringen. Ihrer Schätzung zufolge beläuft sich der Fehlbetrag auf lediglich 21 Milliarden US-Dollar.

Nach den schlechten Erfahrungen der letzten großen Finanzkrise, die 2008 im Kollaps der Wall-Street-Firma Lehman Brothers eskaliert war, wurde die Regulierung in den USA deutlich verschärft. Die nun vorgestellten Vorschriften dürften Investmentbanken wie Goldman Sachs oder Morgan Stanley laut Experten am stärksten betreffen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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