Wirtschaft

Hängepartie geht weiter Feilschen um Woolworth

Die Zukunft der Warenhauskette Woolworth ist weiter in der Schwebe. Die Bieter beißen beim Vermieter der Filialen, Cerberus, auf Granit. Laut Branchenkreisen favorisiert der US-Finanzinvestor die zur Tengelmann-Gruppe gehörende Billig-Textilkette KiK.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Zukunft der insolventen Billig-Warenhauskette Woolworth mit 4500 verbliebenen Mitarbeitern ist weiter ungewiss. Die Bieter für die Kette seien vom Vermieter von 88 Woolworth-Filialen, dem Finanzinvestor Cerberus, abgelehnt worden, teilte Insolvenzverwalter Ottmar Hermann mit.

Das muss aber für Woolworth noch nicht das endgültige Aus bedeuten: Cerberus habe seinerseits einen "Favoriten" für Woolworth ausgelotet, sagte ein Sprecher Hermanns. Dessen Angebot liege auf dem Tisch und werde geprüft. Die Kündigungen der Woolworth-Mitarbeiter, die bei einem Scheitern des Bieterverfahrens eigentlich bis zum 30. April ausgesprochen werden sollten, würden daher "in den nächsten vier Wochen" nicht zugestellt.

Um Woolworth hatten der auf den Einzelhandel spezialisierte US-Finanzinvestor Gordon Brothers und zwei weitere Bieter gebuhlt. Cerberus habe "allen Investoren (..) eine Absage erteilt", erklärte Hermann. Der Finanzinvestor favorisiert dagegen früheren Informationen aus Branchenkreisen zufolge die zur Tengelmann-Gruppe gehörende Billig-Textilkette Kik. Diese hatte bereits zahlreiche der 150 überwiegend kleineren Woolworth-Filialen übernommen, die der Insolvenzverwalter nicht halten wollte. Aus dem Verkaufsprozess hatte sich Kik aber eigentlich zurückgezogen. Hermanns Sprecher wollte auf die Frage nach dem neuen Interessenten keine Namen nennen. Kik-Eigner Tengelmann und Kik selbst wollten sich nicht äußern.

Zerschlagung droht nach wie vor

Die von Cerberus abgelehnten Investoren hatten dem Insolvenzverwalter zufolge die 4500 Arbeitsplätze erhalten wollen. Ein Sprecher des Investors Gordon Brothers, einem Miteigentümer des Spielwarenkonzerns Toys'R'Us, nannte die Entscheidung von Cerberus "absolut nicht nachvollziehbar". Gordon Brothers habe eine "Traditionsmarke" erhalten wollen.

Hermann wolle die neue Offerte nun "in Ruhe prüfen" und dann entscheiden, ob es Gespräche mit dem Interessenten geben werde, sagte dessen Sprecher weiter. Sei das Angebot keine vernünftige Alternative, müsse Hermann bei Woolworth doch noch "den Weg der Zerschlagung" beschreiten.

Quelle: ntv.de, rts

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