Banken bedrängen Fiat Ferrari soll an die Börse
01.09.2011, 16:23 Uhr
Ein Ferrari "458 Spider", auf Hochglanz poliert für die IAA 2011 in Frankfurt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Schuldenberg des italienischen Automobilkonzerns Fiat macht die Banken offenbar zunehmend nervös: Mit einem konkreten Vorschlag wenden sich die Kreditinstitute direkt an die Fiat-Spitze. Konzernchef Marchionne soll die legendäre Sportwagenmarke Ferrari in Hongkong an die Börse bringen.
Mehrere Investment-Banken wollen Fiat offenbar einen Börsengang seiner legendären Sportwagenmarke Ferrari schmackhaft machen.

Ein Ferrari "599 GTB Fiorano", hier auf der Automesse in New York 2007.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Aus dem Umfeld des Automobilkonzerns hieß es, in den vergangenen Wochen seien mehrere Institute mit dem Vorschlag an Fiat herangetreten, Ferrari an den Aktienmarkt in Hongkong zu bringen. Es habe bereits einige Gespräche dazu gegeben, weitere seien geplant, hieß es.
Der italienische Autobauer wollte sich zu seinen Absichten und eventuellen Börsenplänen für Ferrari zunächst nicht äußern. Branchenexperten zufolge könnte Ferrari mit 4,4 Mrd. Euro bewertet werden.
Fiat könnte demnach mit Hilfe des IPO seinen Schuldenberg von rund 5 Mrd. Euro abbauen und seinen eigenen Aktien einen Schub geben. Doch vor allem im Schuldenabbau vermuten Beobachter die eigentliche Motivation für das Drängen der Banken.
In der Fiat-Zentrale hielt sich ein Sprecher auf Anfrage zunächst bedeckt. Er bekräftigte lediglich frühere Aussagen von Konzernchef Sergio Marchionne, dass ein Börsengang derzeit nicht geplant sei.

Luxus aus Europa soll Investoren in Asien begeistern - und die Schulden bei Fiat drücken.
(Foto: picture alliance / dpa)
Allerdings hatte der Konzern selbst die Spekulationen geschürt, als er im vergangenen Jahr erklärte, dass ein IPO eine strategische Option für Ferrari sein könnte.
Hongkong ist in den vergangenen Jahren zu der ersten Adresse für Börsengänge geworden. Vor allem westliche Konsum- und Luxusgüterkonzerne stoßen dort unter Investoren unter reges Interesse. Zugleich eröffnen sich durch einen Börsengang in Hongkong Zugänge zum aussichtsreichen chinesischen Markt. Mit dem starken Wirtschaftswachstum etablieren sich in den Metropolen Chinas mehr und mehr kaufkräftige Mittel- und Oberschichten.
Unter den Börsengängen der vergangenen Monate finden sich in Hongkong auch weithin bekannte Namen: Zuletzt zog es unter anderem das Modehaus Prada und den Kofferhersteller Samsonite dorthin.
Quelle: ntv.de, rts