Wirtschaft

Portugal-Hilfe Finnen spielen mit

Das Hilfspaket für Portugal kann Wirklichkeit werden. Mit Finnland fällt in der Euro-Zone die letzte Bastion der Gegner. Dem designierten Ministerpräsidenten Katainen gelingt es, die Sozialdemokraten mit in das Boot zu bekommen. Die rechtspopulistischen Wahren Finnen sagen daraufhin die Koalitionsverhandlungen ab.

Jyrki Katainen findet eine Mehrheit.

Jyrki Katainen findet eine Mehrheit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Finnland will sich an dem Rettungspaket für das hoch verschuldete Portugal beteiligen. Der designierte Ministerpräsident Jyrki Katainen sicherte sich die Zustimmung der bis zuletzt skeptischen Sozialdemokraten, die die zweitstärkste Kraft im Parlament bilden.

"Die Krise ist nicht vorbei, und Finnland darf nicht das Land sein, dass diese schwierige Situation noch verschärft, indem die Dinge ungeklärt bleiben", sagte Katainen, der derzeit noch das Amt des Finanzministers innehat. Finnland sei sich seiner Verantwortung gegenüber seinen Euro-Partnern bewusst. "Wir sind bereit, das Portugal-Paket zu unterstützen."

Nach der Wahl in Finnland und den Stimmenzuwächsen der euroskeptischen Partei Wahre Finnen waren Sorgen aufgekommen, dass das Parlament in Helsinki seine Zustimmung zum finnischen Anteil am Portugal-Hilfspaket verweigern könnte. Die Abstimmung im Parlament soll am Freitag über die Bühne gehen.

"System funktioniert nicht"

Die finnischen Rechtspopulisten sagten nach der Entscheidung ihre geplante Regierungsbeteiligung ab. Parteichef Timo Soini bekräftigte in Helsinki das Nein seiner Partei Wahre Finnen zu dem Paket, das Anfang nächster Woche von den EU-Finanzministern endgültig verabschiedet werden soll. Gleichzeitig erklärte er die Koalitionsgespräche mit den Konservativen und den Sozialdemokraten für beendet.

Die parlamentarische Mehrheit dafür ist auch ohne die Wahren Finnen so gut wie sicher, weil sowohl das liberale Zentrum der bisherigen Ministerpräsidentin Mari Kiviniemi wie auch die Grünen am Freitag für das Rettungspaket stimmen wollen.

Nun gilt es als wahrscheinlich, dass Katainen zwei kleinere Parteien zu Koalitionsverhandlungen einlädt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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