Wirtschaft

Deutsche Bank setzt auf Doppelspitze Fitschen und Jain fahren länger Tandem

Das Führungsduo der Deutschen Bank: Jürgen Fitschen und  Anshu Jain.

Das Führungsduo der Deutschen Bank: Jürgen Fitschen und Anshu Jain.

(Foto: REUTERS)

Das Führungsduo Fitschen und Jain bleibt der Deutschen Bank länger erhalten als geplant. Damit zieht das Finanzinstitut offenbar die Lehren aus dem Abgang des langjährigen Vorstandschefs Ackermann.

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Die Deutsche Bank wird noch länger eine Doppelspitze haben. Der Vertrag von Co-Chef Jürgen Fitschen solle um zwei Jahre bis Ende März 2017 verlängert werden, teilte die Deutsche Bank mit. Darauf habe sich der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats verständigt. "Damit will man jede Nachfolgedebatte im Keim ersticken", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Insider mit Blick auf den Abgang von Josef Ackermann vor etwas mehr als einem Jahr.

Das gesamte Kontrollgremium muss dem Beschluss auf der nächsten Sitzung Ende Oktober noch zustimmen. Fitschen führt die Bank zusammen mit dem früheren Chef der Investmentbanksparte, Anshu Jain. Der jetzige Vertrag des Managers läuft ebenfalls bis Ende März 2017.

Jain und Fitschen seien gemeinsam an den Aufsichtsrat herangetreten und hätten den Vorschlag zur vorzeitigen Vertragsverlängerung gemacht, hieß es einer Mitteilung. "Wir wissen unser Haus bei ihnen in guten Händen", wird Aufsichtsratschef Paul Achleitner zitiert.

Neue Geschäftsstrategie

Einige im Kontrollgremium waren zunächst überrascht gewesen, da Fitschen bereits 65 Jahre alt sei, so das "Wall Street Journal Deutschland".  "Da er aber in sehr guter gesundheitlicher Verfassung ist, gab es keinerlei Bedenken", wurde eine mit der Sache vertraute Person zitiert. "Die Bank ist sehr komplex. Es schadet nicht, wenn zwei starke Führungskräfte am Ruder sind."

Die neue Doppelspitze hatte im Sommer 2012 unter anderem eine neue Geschäftsstrategie erarbeitet und verkündet, die Deutsche Bank solle angesichts des Vertrauensverlustes vieler Menschen in die Bankenbranche im Zuge der internationalen Finanzkrise den Kulturwandel in dem Wirtschaftszweig mit vorantreiben.

Die Deutsche Bank hat derzeit mit einer ganzen Reihe juristischer Probleme und Skandale zu kämpfen. Gegen den Konzern laufen unter anderem Untersuchungen von Finanzaufsehern wegen der Verwicklung von Mitarbeitern in die Manipulation international bedeutender Zinssätze.

Zudem geht die Staatsanwaltschaft dem Verdacht auf Umsatzsteuerbetrug durch Konzernmitarbeiter im Handel mit CO2-Zertifikaten nach. In dem Zusammenhang gab es Ende 2012 auch eine Razzia bei der Deutschen Bank. Auch die juristischen Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Rolle der Deutschen Bank bei der Pleite des Medienimperiums des verstorbenen Unternehmers Leo Kirch sind noch nicht beigelegt.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa

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