Wirtschaft

"Alte-Griesgram-Klasse" Fluggesellschaft will Kinder verbannen

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Bereits mehrere asiatische Fluglinien haben Ruhezonen mit Kinderverbot eingeführt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ruhe suchende Passagiere will eine skandinavische Fluglinie vor Kinderlärm schützen: Einem Bericht zufolge plant eine norwegische Start-Up-Airline spezielle Sitzreihen, die intern als "Alte-Griesgram-Klasse" bezeichnet werden. Wird sich dieser Trend durchsetzen?

Ältere Menschen sollen auf Langstrecken-Flügen künftig ihre Ruhe haben können: Dazu will das norwegische Start-Up Viking International Airlines getrennte Klassen in ihren Fliegern anbieten - unter anderem eine für Familien mit Kindern und eine für Senioren. Das berichtet das Fachportal "Aerotelegraph" mit Verweis auf einen norwegischen Zeitunsgbericht.

Viking International Airlines will mit zwei gecharterten Maschinen des Typs Boeing 747-400 zunächst Flüge von Oslo nach Miami anbieten, später auch von Oslo nach Thailand. Ganz hinten im Flugzeug sollen dann Familien mit Kindern sitzen dürfen - räumlich getrennt von Senioren. Unternehmensintern werde letztere Klasse bereits "Old-Grumpy-Class" genannt, heißt es in dem Bericht - was übersetzt so viel bedeute wie "Alte-Griesgram-Klasse".

Ab Herbst soll es Tickets zu kaufen geben, die ersten Flüge kurz vor Weihnachten abheben. Die Tickets für einen Hin- und Rückflug sollen nicht mehr als 5500 Norwegische Kronen (etwa 657 Euro) kosten. Das Flugzeug bietet Platz für 310 Passagiere.

Asiatische Fluglinien bieten bereits Ruhezonen an

Es ist allerdings nicht das erste Mal, das Fluglinien gegen Kinderlärm vorgehen. Bisher war dies aber vor allem bei asiatischen Linien anzutreffen: Bereits 2011 hat Malaysia Airlines - die derzeit vor allem wegen des Absturzes einer ihrer Maschinen über der Ostukraine in den Nachrichten steht - Kleinkinder aus ihren ersten Klassen verbannt.

Im Februar vergangenen Jahres zog dann der malaysische Billiganbieter Air Asia X nach - in dessen Flugzeugen sind in den ersten sieben Reihen der Economy-Claas keine Kinder unter 12 Jahren erlaubt. Die Airline verspricht "Frieden und Stille" für ein paar Euro Aufpreis und verbannt die Familien in den hinteren Flugzeugteil. Im August 2013 war es die Gesellschaft Scoot, ein Billig-Ableger von Singapur Airlines, der bestimmte Sitzreihen für Kinder sperrte.

Ob sich dieser Trend in Deutschland durchsetzen wird, erscheint zumindest zweifelhaft: Deutsche Fluglinien hatten in diesem Zusammenhang bereits erklärt, dass es bei ihnen keine Pläne für kinderfreie Zonen gebe.

Quelle: ntv.de, kst

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