Größte Luftfahrtmesse Asiens Flugzeugbauer reisen an
02.02.2010, 06:55 UhrIn Singapur hat die größte Luftfahrtmesse Asiens, die "Singapore Airshow 2010" begonnen. Bis Sonntag präsentieren dort rund 800 Firmen aus 40 Ländern neue Entwicklungen für die zivile und militärische Luftfahrt. Die Veranstalter erwarten mindestens 12.000 Besucher. Die erste Messe dieser Art fand 2008 in Singapur statt.
Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie ist mit fast 40 Firmen vertreten. Sie sieht große Chancen durch das Wirtschaftswachstum in Asien. In den nächsten 20 Jahren rechnet der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) mit einem Bedarf von fast 24.000 Flugzeugen in der größenklasse über 100 Sitzen. Ein Drittel des Bedarfs soll dabei auf die asiatischen Märkte entfallen. "Wir wollen langfristige Partnerschaften in Asien schließen, um künftig gemeinsam die außergewöhnlichen Chancen nutzen können", sagte BDLI-Hauptgeschäftsführer des Dietmar Schrick.
Die Flugzeughersteller Airbus und Boeing rechnen nicht mit großen Aufträgen während der Singapore Airshow. Trotz des unverändert schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes sind die harten Konkurrenten jedoch "vorsichtig optimistisch" für das Gesamtjahr, sagten Konzernvertreter am Rande der Messe.
"Die Messe ist genau am Jahresanfang und wir erwarten keine großen Aufträge," sagte der Airbus-Sprecher für Asien, Sean Lee. Die EADS-Tochter hoffe aber, 2010 die gleiche Zahl an Aufträgen und Auslieferungen zu erreichen, wie im Vorjahr. 2009 hatte Airbus neue Aufträge für 310 Flugzeuge erhalten und 498 Maschinen ausgeliefert. Eine mit der Sache vertraute Person aus dem EADS-Umfeld sagte zudem, Airbus spreche mit diversen asiatischen Fluggesellschaften über den Verkauf von Großraumflugzeugen wie den A330, A350 oder A380. "Es gibt auch ein großes Interesse an Frachtmaschinen in der Region", sagte die nicht näher identifizierte Quelle.
Der US-Konzern Boeing will dieses Jahr zwischen 460 und 465 Flugzeuge ausliefern, nach 481 Auslieferungen 2009, sagte Randy Tinseth, Vizepräsident für Marketing bei Boeing Commercial Airplanes. In Asien hätten Billigfluggesellschaften weiter eine recht starke Position und Boeing erwarte eine "erhebliche Nachfrage" nach Maschinen mit nur einem Mittelgang, so Tinseth weiter. Tinseth rechnet nicht mit Auftragsstornierungen der insolventen Japan Airlines (JAL).Boeing wolle zudem den ersten 787 Dreamliner planmäßig im vierten Quartal an die All Nippon Airways ausliefern.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa